Kain - Weltenfluch

Review

Wenn man dem verantwortlichen Label Düsterwald Produktionen Glauben schenken darf, dann ist KAINs Debutalbum nichts Geringeres als „die perfekte Mischung aus Black- und Death-Metal“. Ich bin leichtgläubig und deshalb natürlich prompt begeistert. Wenn ich „Black Metal“ lese, muss ich unweigerlich an DARKTHRONE denken, während mir bei den Wörtchen „Death Metal“ zuallererst OBITUARY in den Sinn kommen. Also stelle ich mir unter KAINs „Weltenfluch“ so etwas wie „A Blaze In The Northern Sky“ mit John Tardy am Mikro vor und komme schnell zu der Erkenntnis, dass das entweder die dämlichste oder die großartigste Idee aller Zeiten sein muss.

Wie dem auch sei, ich lasse nun mal ohne Umwege die Katze aus dem Sack und verkünde voller Trauer und Zorn, dass KAIN definitiv nicht „die perfekte Mischung aus Black- und Death-Metal“ sind. Klirr – wieder ein Traum weniger. Verfluchte Werbetexte, wie oft bin ich schon auf euch hereingefallen!
Von planlosem Songwriting und eklig pappigen Keyboardteppichen war nirgendwo die Rede; ebensowenig davon, dass mit „Black Metal“ offenbar GRAVEWORM und Konsorten gemeint sind. Am erträglichsten ist die ganze Chose noch, wenn sich der Synthie-Mann zurückhält und der Death Metal die Überhand gewinnt. Das mit John Tardy kann ich mir aber auch abschminken: Neben unspektakulärem Standardgeröchel und -gekreische gibt’s noch absolut grausame Pig Squeels.
Ein kleines Mysterium bleibt für mich das Schlagzeug. Ich könnte schwören, dass es sich um einen (abgesehen von der dünnen Bassdrum recht guten) Drumcomputer handelt, aber laut Booklet haben KAIN tatsächlich einen Trommler aus Fleisch und Blut. Vielleicht spielt der ja auch E-Drums, wer weiß.

Tja, was bleibt noch zu sagen? Steilvorlage dankend angenommen. Mal im Ernst: „Weltenfluch“ ist einfach ziemliche Grütze, die ich mir nicht noch einmal freiwillig anhören werde. Technisch ist das zwar alles weitestgehend in Ordnung, musikalisch aber inkohärent und irgendwie ganz schön albern.

19.04.2010
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