Lunar Aurora - Elixir Of Sorrow

Review

Selten habe ich ein Review so lange aufgeschoben, wie das des aktuellen Albums von LUNAR AURORA. Dies mag vielleicht daran liegen, dass die Combo zwar gute Platten veröffentlicht, mich damit aber nie wirklich ansprechen konnte. Um aber nun dem Album und der Band gerecht zu werden, muss ich mir eben eine andere Taktik überlegen. Nur welche? Fangen wir mit den Fakten an: „Elixir Of Sorrow“ ist das bereits fünfte Studioalbum der deutschen Truppe, welches erst jetzt veröffentlicht wird, obwohl es schon 2001 entstand. Dies war gut ein Jahr nachdem ihre Vorgängerscheibe „Ars Moriendi“ herauskam. Mit genau diesem Rundling konnten die Rosenheimer wohl nun endgültig den Weg in die Herzen und CD-Player der hiesigen Black-Metaller finden. „Elixir Of Sorrow“ wird sich da direkt anschließen, denn ich halte dieses Album für eine logische Weiterentwicklung.

Schon bevor man sich die neue CD zu Gemüte führt, weiß man eigentlich schon was einen erwartet. Dies ist nicht negativ gemeint, sondern soll heißen, dass sie sich im Laufe ihrer Bandgeschichte eine eigene Nische erspielten, die eben nur von ihnen selbst perfekt ausgeführt werden kann. So auch auf dem aktuellen Werk, welches abermals mit minimaler Instrumentierung enorm Eindruck schindet. Alleine der Titel des ruhigen Openers „Einsamkeit und Dunkelheit“ spricht hier Bände, obwohl der ganze Song im Grunde nicht wirklich ausgetüftelt ist. Aber das wollen LUNAR AURORA wohl auch gar nicht, denn hochgestochene und übertrieben ausgestattete Songs waren noch nie ihr Ding. Richtig losgeböllert wird erst ab Song Nr. 2 „Zorn Aus Äonen“, welches gleich knapp 8 Minuten dauert. Insgesamt sind die meisten Songs sowie sehr lang geraten, denn zweimal um die 12 Minuten, meistens jedoch so 6-9 und mal ein paar Zwischenstücke (hier z.B. „Geister“ oder „Freiheit“, die auch mal eine beschwingtere Melodie parat haben, es aber immer verdammt düster bleibt).

„Hier Und jetzt“ ist für mich der vielleicht beste Song auf „Elixir Of Sorrow“, denn hier werden neben heftigen Drums auch immer ein paar melodische Einsprengsel eingeflochten, die der gewollten Monotonie einen Arschtritt verpassen und auch über die Spielzeit von knapp 12 Minuten auf ihre ganz persönliche Weise gefüllt wird. Ist man kein Fan der Band oder traditionellem Black Metal generell abgeneigt, dann wird die Zusammensetzung leicht in Langweile ausarten. Auch muss man mit den eigenwilligen, aber dennoch interessanten Lyrics zu Recht kommen. Ist man davon nicht abgeschreckt oder gar fasziniert, dann eröffnen LUNAR AURORA ein breites Feld an Denkanstößen und Philosophiegrundlage, über die man sich beim Hören der CD Gedanken machen kann. Der Gesang selbst wird dabei jedoch gar nicht mal so oft eingesetzt, aber vielleicht macht das gerade die Wirkung aus.

Auch wenn mich LUNAR AURORA bisher nicht wirklich vom Hocker hauen konnten, habe ich diesem Werk dennoch etwas sehr Positives abgewonnen. Ruhig mal antesten, vielleicht geht es einigen so wie mir.

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19.07.2004
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