Various Artists - Street Attack Vol. 6

Review

Mit der 6. Ausgabe geht die Street Attack Sampler Reihe wieder in eine neue Runde. 27 Bands aus den Bereichen Punk, Alternative und Metal versuchen den mehr oder weniger anarchistischen Hörer zu erfreuen. Wie man sich allerdings spätestens nach dem Betrachten des Covers denken kann, befinden sich auf der Scheibe hauptsächlich Punk Bands.
Die erste und zugleich stärkere Hälfte der CD beginnt dann aber etwas überraschend mit einem kurzen Hardcore Einstieg. Zwar reisst der Titel „We are back“ von INTRAVENOES keine Bäume heraus, ist als Opener aber gut gewählt. Die zwei folgenden, sehr mässigen Punk-Rock Songs kann man getrost überspringen. Dann folgen allerdings schon einige der spärlich gesäten Highlights: MELODIC IN FUSION lockern mit „Emptyv“ die ansonsten relativ ernste CD mit harmlosen und spassigen Ami Punk auf und EDGE OF THORNS vertreten mit ihrer Melodic Power Metal Hymne „Lost“ die härtere Gangart. Bis zur Hälfte der CD geht es peinlich-mittelmässig (PAINFUL TRUTH) bis ordentlich (STONECRUSH) weiter. Dann folgt allerdings ein plötzlicher Einschnitt im qualitativen Gewebe.
War die erste Hälfte noch sehr abwechslungsreich und relativ spannend wird die zweite Hälfte fast ausschliesslich von deutschen Punkern regiert. Die Texte geben dabei, wie zu erwarten, hauptsächlich platte und abgedroschene Punk Klischees a la „Steine sind zum Werfen da, ja das ist doch ganz klar“ (aus dem Song „Steine“) oder „Fast alle Bullen dieser Welt verdienen mit Gewalt ihr Geld“ (aus „Geld für Gewalt“) wieder. Total weltfremd wird wirklich jedes noch so peinliche Klischee durchgekaut. Zudem sind grenzdebile Bandnamen wie BLOINK 110 einfach nur lachhaft, spiegeln den „intellektuellen Wert“ der gesamten zweiten Hälfte aber haargenau wieder. Das es anno 2005 immer noch Menschen mit solchen nichtssagenden Ansichten gibt ist sehr traurig. Oder gehört das zur Kultur deutscher Punks? Das der ganze Schmuh musikalisch ebenfalls rein gar nichts zu bieten hat und produktionstechnisch teilweise unter aller Sau ist, überrascht jetzt wohl kaum jemanden mehr.
Die erste Hälfte der Scheibe hat mir mit einigen ordentlichen Songs durchaus Freude bereitet, die zweite dagegen ist mir musikalisch zu dünn und textlich zu dumm ausgefallen. Schade, dass bei 27 Songs so viel Schrott vertreten ist.

29.01.2005
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