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The First Avenger - Civil War

Review

„The First Avenger: Civil War“ läutet die dritte Phase des Marvel Cinematic Universe ein. Regie führten wie schon bei „The Return Of The First Avenger“ die Gebrüder Anthony und Joe Russo. Dazu ist der bekannte Cast zurückgekehrt, so ist Chris Evans wieder in der Rolle des Steve Rogers/Captain America zu sehen, während Robert Downey Jr. als Tony Stark/Iron Man auftritt. Neben anderen, wiederkehrenden Darstellern wie Scarlett Johansson als Natasha Romanoff/Black Widow, Paul Bettany als Vision, Jeremy Renner als Clint Barton/Hawkeye und sogar William Hurt als General Ross (aus „Der unglaubliche Hulk“) geben sich nun auch Paul Rudd als Scott Lang/Ant-Man sowie Anthony Mackie als Sam Wilson/Falcon ein Stelldichein im Avengers-Cast. Daneben stellt der Film auch einige Neulinge vor, der wohl spektakulärste Neuzugang ist natürlich Tom Holland als Peter Parker/Spider Man. Dazu ist Chadwick Boseman als T’Challa/Black Panther zu sehen, während Daniel Brühl die Rolle des Schurken Baron Helmut Zemo übernimmt.

Der Aufhänger der Geschichte ist schnell erklärt: Durch eine Unachtsamkeit während eines Einsatzes verursachen Captain America und Co. einen gewaltigen Kollateralschaden, wodurch der politische Druck auf die Avengers steigt. Eine Regierungsbehörde soll gegründet werden, welche die Aktivitäten der Avengers überwachen soll. Während Captain America aufgrund seiner Erfahrungen wenig von dieser Art Kontrolle hält, ist Tony Stark für das neue System – mitunter bewegt durch die Begegnung mit einer Mutter, deren Sohn bei einem ähnlichen Einsatz umgekommen ist. Als dann auch der Winter Soldier wieder auftaucht und für Chaos sorgt, verhärten sich die Fronten, was zur Spaltung beider Lager führt. Nach und nach wird jedoch deutlich, dass Baron Zemo aus dem Hintergrund heraus die Fäden zieht.

„The First Avenger: Civil War“ ist – besonders nach dem enttäuschenden „Batman v Superman“ – endlich wieder eine richtig gute Umsetzung geworden, die zwar durchaus ihre Probleme hat, aber als „Popcorn-Film“ alle Register zieht, um zu unterhalten. Hatte das Marvel Cinematic Universe mit „The Avengers: Age Of Ultron“ erste Abnutzungserscheinungen gezeigt, merkt man bei „Civil War“ davon kaum etwas. Schön ist vor allem, dass der Film nur wenig Vorwissen voraussetzt. Er fühlt sich wie eine in sich geschlossene Einheit an und kann als solche auch genossen werden. Schön ist auch zu sehen, wie die einzelnen Charaktere ihr Ding machen und wie gut das in Szene gesetzt worden ist. Man hat selten das Gefühl, dass der zweifelsohne ikonische Kampf unter den Avengers wie eine Reihe von Glamour-Shots zusammengeheftet worden ist. Überhaupt: Die Actionszenen sind richtig gut geworden und haben ordentlich Umpf! Aber hier gibt es ein Problem, nämlich den massiven Einsatz von Shaky Cam, der es dann auf Dauer doch anstrengend macht, der Action zu folgen. Insgesamt sieht der Film sehr gut aus, die CGI-Effekte fallen kaum auf und für die Dreharbeiten hat sich das Team an verschiedene Schauplätze begeben, darunter auch Wien und Berlin, sodass man selten das Gefühl hat, einen Trickfilm zu schauen.

Ohne zuviel vorweg zu nehmen: Tom Holland macht als Spider Man schon mal eine richtig gute Figur, auch wenn er wirklich etwas zu jung wirkt. Immerhin hat der neue Spinnenmann wieder ein richtig loses Mundwerk. Und tatsächlich hat er es geschafft, eine ziemlich epische „Star Wars“-Referenz im Film unterzubringen. Ebenfalls großartig ist Paul Rudd als Ant-Man, der sich gut ins Avengers-Team eingefügt hat. Auch der wiederkehrende Winter Soldier, dargestellt von Sebastian Stan, kann überzeugen und hat etwas mehr Tiefe verliehen bekommen. Chadwick Boseman als Black Panther dagegen blieb mir ein wenig zu blass, was vielleicht daran liegt, dass ihm einfach noch nicht die Präsenz eingeräumt wurde, die andere ikonische Charaktere des Marvel Cinematic Universe schon hatten. Außerdem bin ich mir noch nicht so sicher, ob Daniel Brühl als Oberbösewicht eine gute Casting-Wahl gewesen ist. Man hat selten das Gefühl, dass er eine ernsthafte Bedrohung ist; so gesehen geht die Bedrohung eher vom Skript als von ihm aus. Aber im Mittelpunkt des Konfliktes stehen ja ohnehin Captain America und Iron Man, beide gewohnt gut dargestellt von Chris Evans respektive Robert Downey Jr.

Insgesamt ist „The First Avenger: Civil War“ ein toller Film, bei dem man einfach mal Spaß haben kann. Die Handlung sollte man natürlich nicht zu sehr hinterfragen, auch wenn ich der Meinung bin, dass sie überraschend gut geworden ist. Über kleinere, unlogische Details wie News-Aufnahmen, die den HD-Szenen aus vorangegangenen Filmen entsprechen, kann man natürlich schmunzeln. Da der Film sich trotz seines insgesamt recht düsteren Tons dann aber doch nicht zu ernst nimmt, kann man solche Sachen verzeihen. Ich hätte mir allerdings etwas mehr Mut von Seiten der Regisseure und von Seiten Marvels gewünscht, zumal das Ende des Films mehrere Möglichkeiten geboten hätte, Eier zu zeigen. Außerdem hat der Trailer natürlich schon einige der großen Überraschungen (darunter die Anwesenheit von Spider Man) ruiniert, ein nerviger Trend, der wohl so schnell nicht aufhören wird. Ich frage mich, ob Marvel es wirklich nötig gehabt haben, diesen Trailer so zu verspoilern. Nichtsdestotrotz ist „Civil War“ ein gelungener Film geworden und eine hervorragende Weiterführung des Marvel Cinematic Universe.

20.04.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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7 Kommentare zu The First Avenger - Civil War

  1. Sane sagt:

    seit jahren bin ich ein treuer Leser eures magazins aber langsam wirds mir zu bunt.hier geht es um musik,genauer gesagt um metal.nur weil einer eurer redakteure mal vor die tür geht brauche ich keinen ausführlichen erlebnisbericht über zweitklassiges popcornkino!der opelzoo hat neue elefantenbabys,vielleicht reviewt ihr die auch mal;-)

  2. butterbeidefische sagt:

    Schön, dass DU der Redaktion sagst, worum es hier zu gehen hat! Die müssen hier schließlich auch dein Gesülze lesen und schreiben trotzdem weiter…

  3. Sane sagt:

    Es ist nun mal ein geben und ein nehmen…;-) die werden aber dafür bezahlt mein gesülze zu ertragen.anstatt meine kritik einfach als gesülze abzutun könntest du,falls argumente vorhanden, übrigens auch einfach was zum thema beitragen.auch wenn das gar nicht an dich gerichtet war.Liebe Grüsse

  4. butterbeidefische sagt:

    Auch wenn wir in einer Welt leben, in der man angeblich aus Scheiße Gold machen kann… mit Online-Journalismus verdient man nichts und genau das macht deinen Beitrag zu Gesülze. Wie überheblich ist das bitte sich über einen Artikel zu beschweren, nur weil er dich nicht interessiert und dann auch noch mit dem angestaubten Altherren-Argument eingeleitet „ich bin ein treuer Leser eures Magazins…“ (und denke deshalb, dass ich irgendwas mitzubestimmen hätte, auch wenn ich noch nie einen Cent für diesen kostenlosen Inhalt bezahlt habe…), merkst du das nicht selbst, wie uncool diese Kontaktaufnahme ist? Dann lies den Artikel doch einfach nicht… Punkt.

    Noch schlimmer sind nur die Helden, die sich über Punkte oder das „dumme“ Captcha beschweren, weil sie von unterschiedlicher Meinung und Text in die Zwischenablage kopieren keine Ahnung haben.

  5. Colin Büttner sagt:

    @Sane: Sag uns bitte, bitte wo die Goldtöpfe ‚Online-Journalismus‘ sind. Wir sind seit Äonen auf der Suche nach ihnen.

  6. In-Sane sagt:

    najoa, aber so ganz unrecht hat der Sane ja auch nicht: wie kommts, dass ausgerechnet dieser film hier besprochen wird? gibt halt filme & genres, die inhaltlich/ästhetisch näher am metal liegen. also so wie ich das von filmblogs kenne, denk ich mal, dass disney dafür was springen lässt, right? aber ist ne ernst gemeinte frage – warum hier? gehts um die zielgruppennähe, überschneiden sich metal-hörer & superhelden-fans in besonderem maße?

  7. Colin Büttner sagt:

    @In-Sane:
    Wir haben schon öfter Film-/DVD-/BluRay-Rezensionen auf der Seite gehabt. In diesem konkreten Fall verhält es sich so, dass wir eine Einladung zu einer Preview des Films bekommen haben und es sich jemand aus der Redaktion gefunden hat, der den Termin wahrnehmen konnte. Nicht mehr, nicht weniger.