Steht die Kultkonzertstätte "Z7"
vor dem endgültigen Aus?

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Die Betreiber des Schweizer Konzertclubs „Z7“ in Pratteln haben ein Statement veröffentlicht, in dem sie ausführlich auf die momentare Lage eingehen, in der sich viele Clubs, Konzerthallen und andere Veranstaltungsräumlichkeiten befinden.

Das Statement in voller Länge

„Es fällt uns unglaublich schwer diese Zeilen zu schreiben, jedoch ist es an der Zeit, dass wir Euch über unsere aktuelle Lage und Zukunft informieren. Die letzten Wochen und Monate waren die reinste Achterbahn der Gefühle für uns. Viele von Euch haben bereits vor einigen Jahren mitbekommen, dass wir Probleme mit unserem Standort haben. Auch noch nach Jahren werden wir immer wieder gefragt, wie es nun um uns steht. So viel Zeit ist vergangen, aber an unserer Situation hat sich kaum etwas geändert. Noch immer benötigen wir Besucherparkplätze und noch immer liegt das am Z7 angrenzende Grundstück brach. Kommt hier nun ein Obi hin, oder doch nicht? Nach über zehn Jahren bleibt diese Frage bis auf Weiteres offen. Jahre der beissenden Ungewissheit, begleitet von Hoffnungen und Enttäuschungen. Langjährige Besucher wissen, wie viele Parkierungskonzepte wir bisher umgesetzt haben. Leider hat sich gezeigt, dass sich Nutzungsvereinbarungen äußerst schwierig gestalten. Wir lieben Euch alle… aber ein Depp unter Tausenden reicht, der sich danebenbenimmt oder irgendwo hinpinkelt und dadurch Probleme mit der Nachbarschaft und dem Vermieter verursacht, so dass wir früher oder später nicht mehr geduldet werden. Aktuell dürfen wir noch bei der Zentrale Pratteln parkieren. Diese soll aber bald überbaut werden. Provisorische Parkierungslösungen sind ausgeschöpft und wir benötigen dringender denn je unsere eigenen Parkplätze, um unsere Zukunft am jetzigen Standort zu sichern. Schon längst möchten und müssen wir das Z7 sanieren. Das Dach und die Fassade müssen erneuert werden. Seit diesem Jahr regnet es sogar in den Besucherraum. Unsere Heizung ist ein Dinosaurier, der schon unzählige Male repariert wurde und immer wieder den Geist aufgibt. Eine neue Heizung dürfen wir aus umweltgesetzlichen Gründen erst einbauen, wenn die Fassade und das Dach erneuert wurden. Eine neue Sanitäranlage ist längst überfällig (wer die Klokasse noch kennt, weiß wie lange wir das schon realisieren möchten). Ebenso soll der Backstagebereich optimiert und Lager- sowie Büroräume geschaffen werden. Kurzum: Vom langjährigen Provisorium zur ordentlichen Konzerthalle.

Diese umfassende Sanierung können wir aber nicht ohne sichere Perspektive umsetzen.

Zu gerne hätten wir die Corona bedingte Konzert-Pause dafür genutzt, doch es sollte nicht sein. Wir stehen in gutem Austausch mit der Gemeinde Pratteln, sowie der Standortförderung und dem Amt für Kultur Baselland. Mit dem Gemeinderat und dem Leiter der Standortförderung an unserer Seite, haben wir nichts unversucht gelassen und suchen weiterhin nach einer Lösung. Wir sind nun aber an einem Punkt angekommen, an dem wir die Hoffnung zwar nicht vollständig aufgegeben haben, aber kaum eine Perspektive am jetzigen Standort sehen. Aus diesem Grund haben wir schwersten Herzens den Entschluss gefasst, das Dach nun provisorisch reparieren zu lassen, um unser bestehendes Programm durchzuführen und nur noch Konzerte bis Ende 2022 zu buchen. Der letzte Funken Hoffnung ist, dass sich in der Zwischenzeit in Pratteln doch noch eine Lösung findet und wir die Sanierung somit 2023 vornehmen können. Unser Herz schlägt für unser Z7 in Pratteln. Finden wir aber hier nicht zeitnah eine Lösung, werden wir andere Gemeinden prüfen. Sollten wir bis Ende 2022 keine Lösung gefunden haben, werden wir Ende nächstes Jahr leider schliessen müssen.

Wir drücken jeden Z7-Fan… wir lieben und vermissen Euch!

Euer Z7-Team“

 

Quelle: rockhard.de
22.07.2021
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