Puscifer
Ein Monument für einen Hund

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Nur knapp zwei Jahre nach “Existential Reckoning”, dem der geschätzte Kollege Rothe in der Review einiges abgewinnen konnte, setzen PUSCIFER ihre “Album-für-Album-Remix-Serie”, wie sie vom Label bezeichnet wird, fort. Es trifft eben “Existential Reckoning”, das mit Remixen von Trent Reznor (NINE INCH NAILS), Justin Chancellor (TOOL) oder Troy van Leeuwen (QUEENS OF THE STONE AGE) eine gewisse Prominenz versammelt. Kein Wunder, sind PUSCIFER doch – zur Erinnerung für alle – eine Nebenspielwiese von TOOL-/A-PERFECT-CIRCLE-Sänger Maynard James Keenan, der selbst kein Unbekannter ist.

PUSCIFER: Remixe und Neubearbeitungen

Für “Existential Reckoning: Rewired” wählten PUSCIFER eine Neubearbeitung des Songs “A Singularity” aus, die von Carina Round erstellt wurde. Die Sängerin und Künstlerin äußert dazu: “Maynards Gesang macht aus diesem Song so etwas wie traurige Hymne und Ode an das Leben zugleich. Ich wollte, dass die Hauptstimme, der Bass und das Schlagzeug Anker in einem Meer aus durchdringendem Chaos sind. Eine Art kontrollierte Kakophonie der Feierfreude. Vertraut, aber ein bisschen beunruhigend. Die Hörner und Saxophone am Ende bewegen sich alle zusammen, aber irgendwie so lose, zerstreuen sich in Schaum, kommen dann wieder zu einer harmonischen Welle zusammen und brechen dann wieder ab, kaskadenartig. Ich fühle mich aufgeregt, wenn es vorbei ist, und ich möchte wieder mitfahren. Vögel, ein Finkenschwarm, untermalen das Lied. Man kann ihre Energie spüren. Und darin ist Maynards einsames Pfeifen zu hören, das sie nachahmt. Derjenige, der sie am Leben erhält und seinerseits seine eigene Lebenskraft bezieht. Die Synergie von Gelassenheit und Chaos in einer tänzerischen Ehrfurcht”

Der exzentrische Sänger Keenan gibt zu Protokoll, dass der Track ursprünglich eine traurige Hommage an seine verstorbene Hündin sei: “Am 7. Oktober 2021 habe ich meine Muse verloren. Deadly Little MiHo verlor ihren zweijährigen Kampf mit Bauchspeicheldrüsenentzündung und Nierenerkrankung. Wir dachten, wir hätten sie Ende 2019 verloren, also geriet ich in Panik und schrieb dieses Lied für sie. Wir waren sicher, dass sie am Ende war. Aber wir wurden mit einer zweiten Chance und ein wenig mehr Zeit gesegnet. Ich teile solche Dinge nur selten. Zu schmerzhaft. Aber das hier kann man nicht für sich behalten. Wie ich bereits erwähnt habe, hat sie sich seit 2005 in den meisten meiner Gesangsspuren versteckt. Bei jeder Aufnahme war sie entweder in oder in der Nähe der Gesangskabine. Ihr Seufzen, ihr Bellen, Schnüffeln, Niesen. Ihr klimperndes Halsband. Ihr quietschendes Spielzeug. Meist schlecht getimt”

… und bevor wir jetzt alle zu viel Pipi in den Augen kriegen, versuchen wir uns mit dem zugehörigen Video abzulenken. Doch Vorsicht! Ein zuckersüßes Andenken “Deadly Little MiHo” (der Name der Hündin) ist auch visuell enthalten, also holt euch noch etwas Kleenex:

Quelle: Starkult
20.01.2023

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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