23rd Grade Of Evil - Bad Men Do What Good Men Dream

Review

Was gibt’s denn so an Neuentdeckungen in der Schweiz? Vermutlich das Higgs-Teilchen (Prost!)…

Auf jeden Fall das neue Album von 23RD GRADE OF EVIL – und das ist nicht in den Sechzigern postuliert worden – nein, da gab es einfach den Vorgänger “What Will Remain When We Are Gone“ im Jahre 2009.

Auch wenn die Albentitel nicht so kompliziert wie das Standardmodell sind – sie sind lang! Das neue Album selbst ist mit über fünfzig Minuten auch verhältnismäßig lang geraten.

Das stellt zunächst auch kein Ärgernis dar, denn die Eidgenossen machen da weiter, wo sie mit dem starken Vorgänger aufgehört haben. Dieses Mal aber drückt die gurdische V.O.-Pulver-Produktion noch mehr ins Gesicht und die skandinavischen Vorbilder sind ein wenig mehr in den Vordergrund gerückt.

So dürfte gleich der eingängige Opener “Blinded By Confidence“ Anhängern älterer SOILWORK und IN FLAMES bestens reinlaufen, wobei der Vierer sich mit dem Titeltrack dank starken Refrains vor vorgenannten Bands eh’ nicht mehr zu verstecken braucht.

Dass damit natürlich nichts Bahnbrechendes geboten wird, ist klar – dafür agieren die Schweizer aber auf internationalem Niveau und präsentieren neben eingängigen, aber nicht ausgelutschten Refrains erstklassige Melodien und überzeugende Riffs, vergessen nicht, ein großes Maß an Abwechslung dazuzupacken und krönen das Ganze noch mit einer kräftig-markanten Sangesleistung des Fronters, der hin und wieder an den späten Mille erinnert.

Leider ist das Album aber ein wenig zu lang geworden, denn nach etwas mehr als der Hälfte geht der Kapelle so ein klitzekleines bisschen die Puste aus. Will heißen, dass die Riffs und vor allem die Refrains nicht mehr die Güte des vorangegangenen Materials erreichen. Das bedeutet zwar, dass sich die Jungs immer noch über dem Durchschnitt bewegen, doch enttäuscht dies gemessen an der zunächst dargebotenen Leistung.

Letztlich ist “Bad Men Do What Good Man Dream“ damit ein starkes Album geworden, kann sich aber auf Grund vorgenannten Sachverhaltes nicht allzu deutlich vom Vorgänger absetzen und stellt somit keine tatsächliche Steigerung dar.

Falls sich die Schweizer das nächste Mal einfach ein wenig kürzer fassen und das hohe Niveau der ersten Hälfte dieses Longplayers dann über die ganze Spielzeit aufrecht erhalten können, steht uns ein bäriger Output ins Haus; hierbei sollte der Nachweis mittels heimischer Stereoanlage geführt werden können, ein LHC wie für’s Higgs braucht’s dafür wohl nicht.

Vielleicht werden wir dann ja auch darüber aufgeklärt, was eigentlich passiert, wenn man den 24ten Grad des Bösen erreicht…

20.07.2012
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