40 Watt Sun - The Inside Room

Review

Was erwartet man von einer Lichtquelle, die es lediglich auf eine Leistung von 40 Watt bringt? Üblicherweise nicht besonders viel – im übertragenen Sinne könnte man also durchaus meinen, dass diese „Sonne“ nicht gerade hell am Metal-Firmament erstrahlen würde.

Doch das Gegenteil ist der Fall, denn das neue Projekt von Patrick Walker, der sich als Chef der britischen Doomster WARNING einen überaus guten Namen in der Szene machen konnte, vermag allein mit seiner Stimme, die den Zuhörer sofort gefangen nimmt, alles zu „überstrahlen“. Zusammen mit Schlagzeuger Christian Leitch und Bassist William Spong hat Patrick vor knapp zwei Jahren seine neue Formation an den Start gebracht, die uns nun mit „The Inside Room“ ihr Debüt präsentiert.

Dieses wurde innerhalb von nur drei Tagen im „The Library Studio“ in London eingespielt und von Bassist William aufgenommen, wie auch endveredelt. Das Album lässt auch sofort erkennen, dass hier keineswegs „Frischlinge“ am Start sind, denn die zumeist in überdimensionierter, epischer Breite angelegten Kompositionen packen den Zuhörer dermaßen, dass alles andere ringsum plötzlich vollkommen irrelevant wirkt und der Hörer regelrecht dahin zu schweben droht.

Festzustellen gilt es obendrein, dass mich 40 WATT im Opener „Restless“ auf Grund der durchdringenden Stimme und des Timbres von Patrick sogar an eine Art „R.E.M. auf Doom“ denken lassen. Ein eigenwilliger Gedanke, ich weiß, jedoch muss ich gestehen, dass mir dieser im Verlauf der Spielzeit – speziell bei extrem langgezogenen Gesangspassagen – sogar mehrmals in den Sinn gekommen ist.

Hingebungsvoll dargeboten und durchwegs im unteren Tempo-Bereich angelegt, so wissen die Briten ihre Tracks anzubieten, die Intensität entsteht hier jedoch weniger durch die Arrangements an sich, als durch das Zusammenwirken von Musik und der Stimme. Als besonders imposant entpuppt sich das mit nur knapp sieben Minuten Laufzeit als „Short-Track“ zu bezeichnende „Between Times“, in dem 40 WATT SUN wahrlich Momente für die Ewigkeit integriert haben, mehr noch, mitunter fühlt man sich als Zuhörer hierbei regelrecht hypnotisiert.

Kurzum: „The Inside Room“ enthält jede Menge magische Momente, wird getragen von einer sensationellen Intensität und kommt nicht zuletzt durch die wahrlich göttlichen Stimme einer „Erleuchtung“ gleich – und das trotz der an sich eher geringen „Bestrahlungswärme“ und Leistung dieser „Sonne“.

15.02.2011
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