60 Second Crush - Street Corner Of Fear

Review

Nachdem 60 SECOND CRUSH in ihrer Heimatstadt Detroit für den „Outstanding Rock Act 2007“ nominiert wurden, war ich natürlich schon gespannt ob das aktuelle Album „Street Corner Of Fear“ diesem Titel auch tatsächlich gerecht wird. Doch schon nach den ersten paar Takten wurde ich eines Besseren belehrt.

Bereits der Opener „Numb“ klingt wie ein beliebiger Song der rumänischen MEKANIK SEF und was mir dort bereits sauer aufgestossen ist, setzt sich hier in penetranter Tradition fort. Obwohl sich MEKANIK SEF eindeutig auf elektronischem Terrain bewegen und 60 SECOND CRUSH grösseren Wert auf handgemachte Rockmusik mit Punk-Einschlag legen, erinnert der kalte Gesang nur zu oft an den gewöhnungsbedürftigen Sprechgesang von Lucian Ion. Auch in Punkto Abwechslung sind 60 SECOND CRUSH nicht wirklich innovativ und nutzen auf sämtlichen zehn Songs fast ausschliesslich den selben Rhytmus und einfach zu häufig Stimmverzerrungen, die schnell langweilig werden. Die „besten“ Beispiele hierzu sind sicherlich „Suckerpunch“ und das darauffolgende „Control“, die mit schrubbender Gitarre starten und sich später sogar im Chorus stark ähneln. Zum Aufatmen bieten „Murder in Ohio“ und „Sister Suicide“, der streckenweise überraschend ein wenig an alte DANZIG erinnert, dann doch noch ein paar angenehme Riffs und Gitarrensoli, die sich durchaus hören lassen können. Leider macht es der insgesamt zu dünne Sound auch nicht unbedingt leichter sich das Album mit Wohlwollen noch weitere Male anzuhören.

Von einer Band, die bereits ihr drittes Album veröffentlicht und auf eine durchaus ansehnliche Live-Erfahrung zurückblicken kann, sollte man etwas mehr erwarten können. Zum Schluss bleibt mir schliesslich nur noch Verwunderung über die anfangs erwähnte Nominierung: Wie verdammt langweilig müssen wohl die weiteren nominierten Detroiter Rock Acts sein?

07.06.2007
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