Abbath - Abbath

Review

Für ABBATH verlief es in den vergangenen Wochen und Monaten ungünstig. Nachdem Drummer Kevin Foley die Band im Dezember verlassen hat, schmiss auch Gitarrist Per Valla kurz darauf das Handtuch. Dieser Rückschlag ist schade, denn das Debüt „Abbath“ ist verteufelt gut.

„Abbath“ bietet ordentlich rumpelnden und starken Black Metal, der an IMMORTAL, das ziehen dieser Parallele muss sich die Band gefallen lassen, wenn überhaupt nur marginal erinnert. Man merkt, dass die Zusammenarbeit zwischen dem ex-IMMORTAL-Frontmann und seinen neuen Mitstreitern einiges an frischen Ideen und Potential hervorgebracht hat. Das fängt beim Opener „To War!“ an: Ein Hauptriff, welches man in dieser Form von ABBATH nicht erwartet hätte, poltert kräftig los, stoppt zwischendrin und schraubt die Spannung hoch. Wenn Abbath kurze Zeit später mit seinem Gesang einsetzt, fällt auf: Der Kerl ist in der besten Form der vergangenen Jahre.

Das zeigt sich insbesondere an Songs wie „Count The Dead“. Nicht nur, dass dieser das absolute Highlight der Scheibe ist, hier haut Abbath auch gesangstechnisch am meisten in die Kerbe. Neben den alles zermalmenden und unaufhaltsam nach vorne walzenden Killer-Gitarrenriffs, klingt Abbath in „Count The Dead“ ultrafies und unterstreicht die brutale Atmosphäre des Titels bravourös. Die zweitbeste Nummer von „Abbath“ findet sich mit „Root Of The Mountain“. Der erhabene und epische Anfangspart erinnert am stärksten an alte IMMORTAL-Zeiten. Nichtsdestotrotz kämpft sich der Titel unaufhaltsam durch seine Spielzeit und wartet mit ebenso melodischen wie atmosphärischen Leads und einem grandiosen Gesang auf.

Auch die restlichen Titel der Platte überzeugen auf ganzer Linie: „Ashes Of The Damned“, welches bis zum Mittelpart in hoher Geschwindigkeit aus allen Rohren feuert, folgend das Tempo drosselt und Atmosphäre schafft oder das punkige „Endless“, dem die Spielfreude der Musiker zu jeder Zeit anzumerken ist, sind nur einige Beispiele für die ausgefeilten Kompositionen, die „Abbath“ beinhaltet.

Hätte man mit so einer Überraschung rechnen können? „Abbath“ ist eines der besten Alben des noch jungen Jahres. Ein ausgefallener und unerwarteter Stil, eine Menge an überzeugenden Nummer, eine erstklassige Produktion und ein Abbath, der in der Form seines Lebens zu sein scheint. Das macht Spaß und ist auf lange Sicht unterhaltsam. Wer also auf Black Metal mit gelegentlichem Punk-Einschlag und einer nicht ganz ernsten Atmosphäre steht, sollte sich „Abbath“ unbedingt zu Gemüte führen.

08.01.2016
Exit mobile version