Abigail Williams - In The Shadow Of 1000 Suns

Review

Mit der „Legend“ EP im Hinterkopf, war die Vorfreude auf das Debütalbum der Amis wirklich groß. Doch schnell wich die Freude der Ernüchterung, um dann im Endeffekt in blanker Enttäuschung zu enden. Alles, was auf „Legend“ noch etwas Besonderes war, wie die Metalcore-Einflüsse beispielsweise, ist verschwunden und blankem, nicht mal wirklich herausragendem Melodic Black Metal gewichen.

Die Keyboards haben wie bei vielen dieser Bands völlig die Regie übernommen, genau wie diese rasenden Doublebass Attacken, die hier zeitweise ziemlich klinisch wirken. Auch so ist der Sound eher dürftig, da kommt kein Wumms, die Gitarren kann ich beim besten Willen nur in wenigen Momenten überhaupt erkennen und wenn dann spielen sie keine auffällige Rolle. Immerhin, die Vocals kommen mittelmäßigem Gekeife gleich und sind daher schon fast hervorzuheben. Ich finde es extrem schade, was hier passiert, denn das Keyboard klingt plastisch, nicht im Mindesten atmosphärisch, sondern beinahe so, als sollte es kreative Missstände an der Gitarre ausgleichen, fast schon ein Armutszeugnis.

Hier und dort blitzt noch mal etwas auf, das mich noch an die guten Momente der „Legend“ EP erinnert, zum Beispiel mal ein Riff, das ohne das Keyboardgedudel auskommt, so etwas stellt seltene, gar besondere Momente auf „In The Shadow Of 1000 Suns“ dar. Richtig gut gefällt mir trotzdem kein Song, gerade, dass die Breakdowns (von denen ich üblicherweise kein Freund bin) gänzlich verschwunden sind, ist ärgerlich, haben sie in diesem Fall doch eine Bereicherung dargestellt.

Nee, echt, das Debütalbum von ABIGAIL WILLIAMS braucht keiner, ich sogar überhaupt nicht. Ein Album zum Vergessen, vielleicht hätte man mit den guten Reaktionen auf die „Legend“-EP zufrieden sein und die Trennung, die es ja gab, bestehen lassen sollen. So ist „In The Shadow Of 1000 Suns“ ein Album geworden, dem man seine kurze Entstehungszeit anmerkt, hektisch wirkt das Gespielte, welches ohne das Keyboard wohl schon beinahe Stümperhaft wirkt, doch dank dem Tasteninstrument muss man sich jetzt eben Vergleiche zu CRADLE OF FILTH und DIMMU BORGIR gefallen lassen – unberechtigt sind diese auch nicht.

20.10.2008

Chefredakteur

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