Aborym - Psychogrotesque

Review

ABORYM sind nichts für schwache Nerven, so gar nichts. Das hat die Band, in der auch Ex-EMPEROR Trommler Faust aktiv ist, bereits in der Vergangenheit ein ums andere Mal bewiesen. „Psychogrotesque“ schickt sich nun an, den Hörer zu fordern und mit seiner bösen, klinischen Art zu verunsichern.

Schön wäre es. Leider ist es nicht ganz so gut, wie es auf dem Papier klingen mag. Dabei legt „Psychoqrotesque II“ noch einen verdammt guten Start hin. Kalt, erschreckend maschinell setzt sich hier ein böses Etwas in Bewegung, das gerade durch die ekelhaften Vocals, die häufigen Tempowechsel und den einen oder anderen melodischen, gar atmosphärisch dunklen Part wirklich zu gefallen weiß. Damit ist es aber ganz schnell vorbei, bereits der dritte Song (sie heißen alle „Psychogrotesque“) startet mit wüstem Techno, um sich dann in einen relativ blassen Black Metal Song mit weiteren Zitaten aus der elektronischen Musik zu verlieren – nicht schlecht, aber häufig zu anstrengend. So läuft auch das weitere Album, viel Experimentierfreudigkeit, die zu oft überladen wirkt, teilweise auch zu extreme Kontraste aufeinander prallen lässt, als dass man als Hörer noch Spaß bei der Sache hätte. Zu Gute halten muss man ABORYM aber die durchgehend dunkle Stimmung, die trotz der sterilen Produktion, der unglaublichen Kälte der Gitarren immer wieder durch sphärische Synthies erzeugt wird.

„Psychoqrotesque“ hätte natürlich noch mehr Details preisgegeben. Der Gesamteindruck zählt aber und der offenbart vor allem eins, das Album fordert nicht nur, es überfordert. ABORYM haben den Spagat zwischen Abwechslung, Stimmung und Bosheit nicht geschafft, sondern verlieren sich zu oft in Details, die nicht unbedingt hätten sein müssen. Wer ABORYM bisher viel abgewinnen konnte, dürfte sich auch daran erfreuen, allen anderen ist ein vorheriges Anhören definitiv zu raten, ansonsten fühlt man sich zu schnell überfahren

27.10.2010

Chefredakteur

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