Abyssphere - Shadows And Dreams

Review

Manchmal stolpert man ganz unfreiwillig über sehr unterhaltsame Bands, die trotz allem keine großen Sprünge in der Metal-Welt machen werden. ABYSSPHERE aus St. Petersburg sind solch ein Fall, deren zweites Album “Shadows And Dreams” mir durchaus ein überraschtes Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.

Schwer haben es die Russen allein schon deshalb, weil Metal aus dieser Gegend hierzulande eher weniger wahrgenommen wird, sieht man von ein paar Randerscheinung ab (ARKONA fiele mir hier ein). Hinzu kommt noch, dass ABYSSPHERE in ihrer Landessprache singen, und das gut verständlich, das wirkt für einen nicht des Russischen mächtigen ab und an sehr amüsant. Musikalisch sind ABYSSPHERE aber allemal in Ordnung. Ihr Stil setzt sich aus Elemten des Doom, Gothic, Heavy, Melodic Death und dank des Einsatzes einer Violine sogar Folk-Anleihen zusammen. Sehr vielseitig also, und da legen die Jungs noch mal eine Schippe drauf. Der Gesang ist oft zweistimmig, tiefe Growls wechseln sich mit angenehmen, etwas dunkleren Clean-Vocals ab, wirklich gelungen. Weniger brauchbar ist da das Keyboard, das oft recht ideenlos und uninspiriert erklingt. Dagegen stellen sich aber ein paar sehr brauchbare Riffs, ganz feine Melodien und ein paar sehr einprägsame Refrains („Ad Bez Tebya“ z.B.) ein. Genauso cool ist das eher folkige „Pecn Dalekih Zemel“, das sogar ein bisschen an ELUVEITIE zu „Spirit“-Zeiten erinnert.

Man sieht also, die Russen sind vielseitig und instrumental durchaus versiert. Problematisch ist der Kitsch, in den sie desöfteren eben doch abdriften. Dagegen setzen ABYSSPHERE aber wirklich schöne, verträumte Momente und ein klasse Duo am Gesang. „Shadows And Dreams“ ist dementsprechend zwar kein Hit oder ein Top-Tipp, aber zum Reinhören durchaus zu empfehlen, für nebenbei ist es nämlich wirklich vollends in Ordnung.

18.04.2011

Chefredakteur

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