Ace Frehley - 10,000 Volts

Review

KISS haben gerade ihre vierjährige Abschiedstournee abgeschlossen. Bevor die Songs der Maskenrocker 2027 von Hologrammen aufgeführt werden, bleibt Gründungsmitglied ACE FREHLEY der aktive Fixpunkt für die KISS Army. Im Gegensatz zu seiner alten Band gehört neben der Bühne nicht nur die Yellow Press, sondern auch das Studio zu seinem Arbeitsplatz. Denn „10,000 Volts“ ist schon das dritte Album, seitdem Simmons & Stanley ihre Songwritingambitionen 2012 mit dem mediokren „Monster“ beerdigt haben. Dazu kommen noch zwei Coveralben, auf denen sich der Spaceman seinen Einflüssen widmet. Aber wie es bei einer 72-jährigen Musiklegende zu erwarten ist, sind keine hohen Sprünge zu erwarten.

„10,000 Volts“ fließen durch Frehleys Finger

Genau wie KISS schießt sich Frehley auf seine Trademarks ein: Kerniger, Riff-betonter Hard Rock mit Fremdschämtexten übers Vögeln. Dabei stellt „10,000 Volts“ einen Fortschritt zum Vorgänger dar. Wo „Spaceman“ 2018 noch unpassend zusammengesetzt und unspannend war, kann die neue Scheibe mit besseren Songs aufwarten: Sie haben stärkere Refrains, klingen energischer und abwechslungsreicher. Das fängt schon beim abwechslungsreichen Titeltrack an und zeigt sich beim schleppenden „Cosmic Heart“ und dem kernigen „Fighting For Life“, das zum Ende gen Power Metal abgleitet.

Doch die positiven Überraschungen sollten nicht über die Ausfälle hinweg täuschen. Doe Powerballaden „Cherry Medicine“ und „Back Into My Arms Again“ klingen sehr cheesig, „Walking On The Moon“ ist nicht mehr als ein überladener Bluessong und die platte Modernisierungskritik in „Blinded“ ruft Frehleys wenig durchdachte Interviewaussagen ins Gedächtnis zurück.

Eine Steigerung zu den Vorgängern

„10,000 Volts“ ist nur etwas für ACE-FREHLEY-Afficionados, wie nahezu alle seine Soloalben. Das meiste von dem, was er hier ausführt, hat er schon 1978 auf seinem Soloalbum oder ein Jahr später auf KISS‘ DYNASTY besser ausgeführt. Doch Frehley bringt im Vergleich zu seinem vorigen Album mehr Frische und Power herein. Das wird für eine Berücksichtigung zwischen seinen Soloklassikern und jenen von KISS in seiner Setlist nicht reichen. Doch der KISS Army ist es wohl weniger wichtiger, dass er sein Repertoire erneuert als vielmehr seinen Pass.

16.02.2024

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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