Acid Mammoth - Caravan

Review

Die griechischen Doomer ACID MAMMOTH haben nicht nur einen guten Schluck aus der alten BLACK SABBATH-Flasche genommen, auch staubiger Stoner-Rock aus der KYUSS-Ecke steht mit im Schrank. Dabei ist der Vierer mit Vater-Sohn-Gespann an den Gitarren noch gar nicht so lange unterwegs (Gründung 2017) und schiebt mit „Caravan“ erst das dritte Album vor. Großartig viel anders als der direkte Vorgänger „Under Acid Hoof“ machen die Pelzträger auch hier allerdings nicht, ein „Psychedelic Wasteland“ tut sich vor dem inneren Auge auch dank der staubtrockenen Produktion und den schön verzerrten Gitarren durchaus auf, aber auch manchmal ein Gähnen hinsichtlich Lauflänge und zu wenig Ideen. ACID MAMMOTH sind gelegentlich zu nahe an den Originalen und bringen zu wenig eigenes Hitpotential mit.

Join the „Caravan“ of Fuzz

Opener „Berserker“ geht trotz heavy Riffs noch locker-leicht mit catchy Chorus von der Hand, bietet aber zu wenig Eigenständigkeit um nachhaltig zu beeindrucken. Auch der überlange Titelsong „Caravan“ und „Black Dust“  wissen durch melodischere Einschübe, Solis oder Doublebass-Passagen kurzfristig aufhören zu lassen, haben darüber hinaus aber auch ein wenig Klump am Fuß hängen. Auch wenn ACID MAMMOTH auf „Caravan“ durchaus Spaß machen und alle Anbeter des Retro-Sounds entzücken sollten, bleibt doch insgesamt wenig von „Caravan“ nachhaltig im Gedächtnis und alles bleibt ein wenig „flach“.

„Ivory Towers“, der zwar spielzeittechnisch angenehm „kurz“ mit etwas über sechs Minuten sich ausnimmt, wäre da so ein Beispiel für. Selbst diese sechs Minuten werden da mitunter ein wenig lang, da in dem Song nicht wahnsinnig viel passiert und auch kein richtiges Killerriff, dass Wiederholungen ohne Abwechslung verdient hätte, geliefert wird.

ACID MAMMOTH gehören noch nicht zu den Ausgestorbenen

Auch wenn die bediente musikalische Spielwiese bereits altertümlich anmutet – ACID MAMMOTH müssen sich nicht unbedingt qualitätstechnisch verstecken. Ein wenig mehr Innovation oder ein größerer Sprung im Songwriting wäre aber schön, damit sie nicht auf die Liste der gefährdeten Arten später abgeschoben werden. Das würde die Band für die Zukunft nicht nur interessanter und nachhaltiger machen, sondern vielleicht sogar neue Hörerscharen erschließen. Leute die einfach nur ein wenig Sehnsucht nach BLACK SABBATH-Grundrauschen oder ELECTRIC WIZARD haben, können sich dieser Karawane aber trotzdem ohne allzu große Abstriche anschließen.

25.02.2021
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