Adept - Blood Covenant

Review

Neun lange Jahre hat es gedauert, bis ADEPT aus ihrem Dornröschenschlaf erwachten und einen Nachfolger zu „Sleepless“ vorlegten. „Blood Covenant“ kündigte sich seit Mai 2025 mit mehreren Singles an, und auch live konnte man die Schweden hierzulande wieder begrüßen. Nun steht das neue Material kurz vor der Veröffentlichung. Eine Pause tut den meisten gut – sehen wir also, ob das auch für ADEPT gilt und sie erfrischt zurückkehren.

An ADEPT sind neun Jahre spurlos vorbeigezogen

„Blood Covenant“ klingt, wie wir es erwartet haben – es hätte auch 2018 oder 2019 im regulären Albumzyklus erscheinen können. Die Jahre haben ADEPT nicht verändert: Wir bekommen Metalcore zu hören, der häufig dem bewährten Schema aus geschrienen Strophen und klar gesungenen Refrains folgt.

Der Sound wirkt kaum schwedisch und verzichtet auf große Keyboardteppiche wie bei AMARANTHE oder THE UNGUIDED. Stattdessen orientiert er sich stärker an amerikanischen Vorbildern – WE CAME AS ROMANS und AS I LAY DYING lassen grüßen. Wenn Synthesizer zum Einsatz kommen, dann dezent als emotionaler Verstärker. „YOU“ mit seinen eindrucksvollen Streichern im bombastischen Refrain ist hier das Paradebeispiel.

In diesem Genre verläuft die Grenze zwischen austauschbarer Standardplatte und mitreißendem Album oft schmal. ADEPT gelingt es, mit vielen ihrer Songs Emotionen zu wecken und die Hörer:innen mitzunehmen. Dazu trägt das starke Gitarrenfundament von Gustav Lithammer und Kasper Larcombe-Tronstad bei. Besonders die Leads gehen sofort ins Ohr und sorgen für wohlige Schauer. Auch Robert Ljungs Gesangsarbeit überzeugt – er wechselt mühelos zwischen den Stimmlagen.

„Blood Covenant“ ist ein gelungenes Comeback

Ob ADEPT die Zeit brauchten, um ein starkes neues Album zu schaffen, oder ob persönliche Umstände die lange Pause verursachten, ist letztlich egal. Entscheidend ist, dass die Band mit einem Werk zurückkehrt, das sich nicht hinter seinen drei Vorgängern verstecken muss.

17.10.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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