Admiral Sir Cloudesley Shovell - Check 'em Before You Wreck 'em

Review

Die Briten ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL stilisieren sich durch den ulkigen Bandnamen und das nicht minder ulkige Video zum Song „The Thicker The Better“ geradewegs als Siebziger-Jahre-Stil-Klamaukkapelle, bei der der Breite der Koteletten ein fast größerer Stellenwert beigemessen wird als der Musik.

So kann man sich täuschen: ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL (der Bandname ist einem britischen Marineoffizier entlehnt, der im späten 17./frühen 18. Jahrhundert seinen Dienst tat) sind natürlich tief in der Siebzigern verwurzelt, haben aber gerade musikalisch mehr zu bieten, als es „The Thicker The Better“ erahnen lässt – der gehört in seiner Schlichtheit tatsächlich eher zu den schwächeren Songs auf „Check ‚em Before You Wreck ‚em“. Da gibt es beispielsweise den fluffig gerifften Opener „Hear It Now“, der im Zwischenpart durch die Bassarbeit überzeugt. Da gibt es das groovige „2 Tonne Fuckboot“ und nicht zuletzt das lange, vielseitige „Captain Merryweather“, wo sich ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL nicht zuletzt durch den gedoppelten Leadgesang von ihrer psychedelischsten Seite zeigen.

Aber auch die schnellen Stücke „Happiness Begins“ und „Don’t Hear It… Fear It!“ sind vergleichsweise komplette Tracks, bei denen das Trio tight zusammenspielt und immer ein paar frische Ideen platziert – selbst wenn die Band mit ihrer Mischung aus Psychedelic Rock, Hardrock und ein wenig Protometal nicht die Rockmusik umkrempelt. ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL haben also durchaus mehr zu bieten als fettige Haare, Schlaghosen und Koteletten sowie einen Wirtshaushumor, den man erst ab einem gewissen Alkoholpegel lustig findet. Wer auf die Bands im Rise Above-Roster steht, sollte „Check ‚em Before You Wreck ‚em“ auf jeden Fall einen Dreh geben. Natürlich stilecht auf Vinyl, mit staubkratzender Nadel und meinetwegen einem Ale in der Hand. Prost!

03.04.2014

- Dreaming in Red -

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