Aetherian - The Untamed Wilderness

Review

AETHERIAN haben bisher vermutlich die wenigsten auf dem Schirm. Das liegt vor allem daran, dass sie seit ihrer Gründung 2013 nur eine EP veröffentlicht haben und mit „The Untamed Wilderness“ jetzt erst ihr Debütalbum vorlegen. Um sich das denken zu können, muss man es aber erst nachlesen, denn anhören tut man das dem Album nun wirklich nicht. Der Melodic Death der Griechen ist vom Stil her sehr finnisch, auch wenn der das Album begleitende Pressetext gleich im ersten Satz darauf hinweist, dass Melodic Death Metal nicht immer aus Skandinavien kommen muss. Eine Empfehlung wird wenig später trotzdem für Fans von INSOMNIUM, DARK TRANQUILLITY, OMNIUM GATHERUM und BE’LAKOR (ignorieren wir hier mal die Geografie) ausgesprochen. Das kann man so übrigens unterschreiben, denn AETHERIAN passen im CD-Regal problemlos zwischen diese Bands.

Melodien auf den Punkt

Sehr ruhig geht es los, mit etwas Gitarren-Gezupfe und einem Cello. „The Rain“ steigt dann aber direkt mit treibenden Gitarren ein und überzeugt sofort durch seine Melodien. Als angenehme Überraschung bleibt das Cello auch weiterhin erhalten. Etwas unbeholfen ist zwar das Fadeout am Ende dieses und anderer Songs, wirklich gestört fühlt man sich dadurch aber nicht. Es folgt ein doomiger Einstieg in „The Path“, doch auch diese Nummer wird sich noch zu 100% Melodeath entwickeln. In Laufe des Albums bieten AETHERIAN dann sogar auch noch einiges an Geballer und brechen damit doch ein klein wenig aus dem Klischee aus. Als weitere Hörtips sind hier noch dringend „Seeds Of Deception“ und „Dark Earth“ zu nennen.

AETHERIAN machen Lust auf mehr

Trotz ihrer Länge von ca. 5:30 bis 7:30 Minuten wird einem bei den Songs auf „The Untamed Wilderness“ niemals langweilig. AETHERIAN erweisen sich handwerklich als versierte Musiker, bei denen auch das Songwriting stimmt. Auch Sänger Panos Leakos kann mit seinen Vocals punkten. Seine Growls sind schön guttural, mit nur minimalen Ausflügen in die Scream-Ecke. Ab und an lässt die Produktion der Platte noch zu wünschen übrig, und auch die erwähnten Fadeouts, die etwas inflationär verwendet werden, hätten wirklich nicht unbedingt sein müssen. Ansonsten ist „The Untamed Wilderness“ aber ein Debüt, das große Hoffnungen weckt. Wenn AETHERIAN so weitermachen und beim nächsten Mal noch einen draufsetzen, könnte sich hier nämlich etwas Großes ankündigen.

19.11.2017

headbanging herbivore with a camera

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