Aeveron - Existential Dead End

Review

Hätte ich es nicht vorher schon besser gewusst, hätte ich AEVERON ohne Umschweife in die skandinavische Ecke gedrängt. Dass die Jungs aus Zwickau stammen, ist absolut nicht zu hören; zu sehr scheint man vom Melodic Death Metal des hohen Nordens geprägt, okay, ein paar Viking Metal Anleihen inklusive; wirklich begeisternd ist das Material aber nicht, sondern viel mehr fast durchgehend mittelmäßig.

Um ehrlich zu sein, ist „Existential Dead End“ sehr leicht zu beschreiben, fast genauso leicht zu verdauen und noch leichter wieder weggelegt. Richtig umhauen kann mich nämlich lediglich „Contemplation“, der so etwas wie melancholische und düstere Stimmung erschafft. Der Song setzt sich sehr träge in Bewegung und begeistert mit erdrückenden Gitarren, welche sich dann zu einem rasenden Gewittersturm entwickeln, nur um dann die Grundidee von tiefer Tristesse wieder aufzugreifen. Warum nicht mehr davon?

Der Rest des Albums hat mit dem Song eher weniger gemein. Zwar versucht man immer wieder hymnisch daherzukommen, bewegt sich dabei aber leider auf schon so platt getretenen Pfaden, dass es mir nicht leicht fällt, wirklich bei der Stange zu bleiben. Viel Melodie, ein bisschen Groove, peitschende Drums und ein Wechselspiel zwischen Growls, Screams und zeitweise klarem Gesang, also nichts Besonderes. Die symphonischen Keyboards hätte ich beinahe vergessen, diese spielen aber ohnehin nur eine Nebenrolle und fügen sich problemlos und glücklicherweise nicht störend in das Gesamtbild AEVERONs ein. Aber mehr gibt es auch nicht zu berichten.

„Existential Dead End“ sollte für Skandinavien-Fanatiker eventuell interessant sein. Für mich bleibt es aber ein Album guter Musiker, mit einer guten Produktion, aber leider zu unattraktiver Herangehensweise. Ein mehrmaliges Hören hat sogar den Effekt eines zu lang gekauten Kaugummis, der am Anfang vielleicht noch gut mundet, aber spätestens nach ein paar Minuten relativ zäh wird. Schade drum, zu mehr fähig sind AEVERON in jedem Fall, eventuell beim nächsten Mal.

14.11.2008

Chefredakteur

Exit mobile version