Afsky - Ofte Jeg Drømmer Mig Død

Review

Vor fünf Jahren wurde es Ole Pedersen Luk, seines Zeichens Frontmann von SOLBRUD, bei seiner Hauptkalle anscheinend zu fröhlich. Und so gründete er im Alleingang das Projekt AFSKY. Im Jahr 2018 legte er mit ”Sorg” die erste Langrille vor und hinterließ damit direkt einen durchaus positiven Eindruck. Dabei ging er um einiges melancholischer und in Teilen auch folkiger als bei seiner Hauptband zu Werke.

Nach der ersten Tour mit SPECTRAL WOUND im letzten Jahr steht nun schon etwas länger Album Nummer zwei in den Regalen. Im Booklet verrät Luk in einer kleinen Einleitung in Dänisch und ausnahmsweise auch Englisch, dass ihm die Sprache und Kultur seines Heimatlandes Dänemark sehr am Herzen liegen.

AFSKY – weniger Depression, mehr Druck

Und so finden sich auf “Ofte Jeg Drømmer Mig Død” auch sechs Songs, die sich allesamt mit Klassikern der dänischen Literatur befassen. So viel sich erkennen lässt, sind einige Originalgedichte eins zu eins in Liedtexte übergegangen. Da ich des Dänischen nicht mächtig bin, kann ich nicht beurteilen, welche Stimmung die Texte vermitteln. Aber ingesamt klingt die Platte weniger depressiv als der Vorgänger.

Nach einem kurzen Akustikintro geht der Opener “Altid Veltilfreds“ dafür mit ordentlich Druck an den Start. Der Nachfolger “Tyende Sang“ legt sogar noch eine Schippe drauf. Die Drums treiben ordentlich nach vorne. Und auch wenn die Gitarren noch immer genretypisch knarzen, so tun sie dies doch mit mehr Kraft, sind präsenter. AFKSY wirken zorniger, energischer.

“Ofte Jeg Drømmer Mig Død” kommt schneller auf den Punkt

Das sind alles noch keine all zu großen Veränderungen gegenüber “Sorg“. Luk schafft es damit aber irgendwie, besser auf den Punkt zu kommen. Bestes Beispiel und stärkster Song des Album ist “Bondeplage“. Knappes Intro, die Lead zeigt kurz die Richtung an, in die es dann auch konsequent mit vollem Doublebass-Geballer losgeht. Das kurze Intermezzo tut dem keinen Abriss, sondern gibt dem Hörer eher kurz Gelegenheit, Luft zu holen, weil es sofort wieder los geht.

Auch der Nachfolger vergisst es nach den spärlicheren Folk-Einsprängseln nicht, noch die nötige Fahrt aufzunehmen. “Stemninger“ ist ein weiterer Beweis dafür, dass AFSKY in Sachen Songwriting gewachsen sind. In einigen Momenten kommen einem dabei durchaus die mächtigen WOLVES IN THE THRONE ROOM in den Sinn. Der nach wie vor rostige aber – wie gesagt – druckvollere Sound unterstützt diesen Eindruck passend. Eine Platte zum Hängenbleiben.

27.06.2020
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