After Oblivion - Stamina

Review

Über die Metal-Szene in Bosnien / Herzegowina ist bislang leider nicht wirklich viel bekannt, doch ab und an schaffen es dann doch Bands aus jener Region, sich auch auf internationalem Parkett zu präsentieren, wie beispielsweise das aus Tuzla stammende Quartett AFTER OBLIVION, das für sein erstes Album diese Chance von Metal On Metal Records erhält.

Das ist insofern etwas überraschend, da sich dieses Label zwar längst als eines der wichtigsten Adressen für traditionelle Sounds etabliert hat, mit derlei heftigem Material wie es AFTER OBLIVION bieten bis dato jedoch noch nicht in Erscheinung getreten ist.

Aber wie auch immer, die Qualität der Tracks der Burschen dürfte auch die zuständigen Geschmacksmenschen bei ihrer Plattenfirma überzeugt haben, denn man kredenzt auf überzeugende Weise harsch intonierten – und im wahrsten Sinne des Wortes – DEATH Metal, der jedoch mit einer mehr als nur amtlichen Schlagseite aus Richtung des technischen Thrash daherkommt.

Will sagen, man merkt den Bosniern permanent ihre Vorliebe für das Werk und Wirken von Chuck Schuldiner an, aber auch, dass sie ein Faible für Formationen wie PESTILENCE, SADUS, ATHEIST und die frühen CYNIC haben. Durch den phasenweise eher garstig anmutenden Gesang kommen mir zudem auch die Finnen CRYSTALIC in den Sinn, während man der Gitarrenfront wohl mit den Referenzen ANACRUSIS, CORONER oder TOXIK keineswegs zu nahe tritt, spricht man diese auf deren Inspirationsquellen an.

Doch nicht nur das Zusammenspiel der Instrumentalisten klappt schon ziemlich gut, auch der Einsatz des Keifgesangs wirkt ausgereift, vor allem dann wenn Frontmann Adnan Hatic unter Beweis stellt, dass er hinsichtlich des Ausdrucks weniger Chuck als Vorbild hat, sondern sich offenbar eher am jungen Mille dessen aggressiver Vortragsweise orientiert.

Cooler Szene-Einstand dieser Band, von der wir hoffentlich noch einiges zu hören – und natürlich auch zu sehen – bekommen werden!

19.02.2013
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