Age Of Torment - I, Against

Review

„MACHINE HEAD auf Death Metal“ bezeichnet das Label die Musik von AGE OF TORMENT. Gut, man will irgendwie Werbung machen, aber so lehnt man sich schon recht weit aus dem Fenster; wenigstens werden die Brüsseler nicht als ultracoolbeste neue Modern-Metal-Band angekündigt. Das würde nur vom Vokabular her zur Musik von „I, Against“ passen. Die ist tatsächlich vor allem … richtig, modern. Ach, der Begriff ist im metallischen Kontext – je nach Gesprächspartner – inzwischen ziemlich negativ konnotiert. Hör ich mir die Songs von AGE OF TORMENT so an, und das tue ich gerade, völlig zu Recht. Andere werden es zeitgemäß nennen, ich bleibe bei modern und füge noch ein „langweilig“ hinzu.

„I, Against“ ist das zweite Studioalbum der 2009 gegründeten belgischen Formation. Noch im selben Jahr gab man das drei Nummern umfassende Demo „Dying Breed Reborn“ heraus, um im Folgejahr das zweite Langspieleisen unter dem gleichen Titel zu veröffentlichen.

Das neue Material verbindet insbesondere schnell gezockte Thrash-Metal-Riffs mit ordentlich tiefgestimmten Groove-Walzen und verleiht dem Mix eine Produktion, die Fans als druckvoll und Gegner als steril einstufen. Death Metal hört man maximal selten. Der andere Aspekt – der Vergleich mit MACHINE HEAD – ist auch nicht ganz nachvollziehbar, es gibt jedoch Passagen, die als Thesenstütze dienen können. Doch die kann man auch bei zig anderen Bands finden. Die progressive Tendenz und der Mut zu ruhigen Interludien als Ausgleich zum brutalen Output sind schon eher Faktoren, die vergleichbar wären. Bis auf „Witness The End“ ist aber kein Song durch spannende Riffs in Erinnerung geblieben. Der Rest ist hier und da solide, beschert aber keine Aha-Momente.

29.01.2014
Exit mobile version