Agrath - Thy Kingdom Come

Review

Rumpel, schepper – was man normalerweise eher aus Südamerika kennt, kommt in diesem Fall aus Nordamerika, genauer: aus New York. AGRATH (aus dem Umfeld von NEGATIVE PLANE) stolpern ihren Black Metal auf ganz besonders rappelnde Weise vor sich hin und können so zumindest Pluspunkte für den Old-School-Charme sammeln. Leider ist das Songwriting, welches das Trio auf ihrem zweiten Album „Thy Kingdom Come“ bietet, mindestens genauso unspektakulär wie dessen Präsentation schraddelig ist, und so verspielen AGRATH all die gesammelten Pluspunkte wieder so schnell, wie sie diese erlangt haben.

Denn „Thy Kingdom Come“, das sind über 50 Minuten reinsten Black-Metal-Powerchord-Gerödels, und damit viel zu viel für diese Art von Musik. Spannung, Höhepunkte, Eingängigkeit – all das ist bei AGRATH so gut wie gar nicht vorhanden, und somit ziehen sich die neun Songs des Albums wie alter, ausgetretener Kaugummi. Klassischer Raw Black Metal im Stile mittelalter HORNA, sowas muss keine Innovation bieten – aber meine Güte, es sollte doch jedem klar sein, dass blindes Drauflosdreschen nicht die Lösung sein kann. „Thy Kingdom Come“ braucht eigentlich niemand, aber die charmante Rumpelproduktion rettet AGRATHs Zweitwerk vor dem Totalausfall. Unfassbar, dass zwei der drei Musiker auch bei den sehr viel cooleren NEGATIVE PLANE mitwirken …

23.11.2015
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