Alastor - Silva Nordica

Review

Lange haben ALASTOR, die bereits seit 1995 ihr Unwesen im Österreichischem Underground treiben, gebraucht, ihr erstes Album „Silva Nordica“ zu veröffentlichen. Die Band, die bislang außer dem ein oder anderen Namenswechsel, zwei Demos und einer MCD relativ wenig von sich hat hören lassen, greift nun mit dem heimischen Underground Black-Metal-Label Nummer Eins, Ashen Productions, an und versucht der gemeinen Hörerschaft zu demonstrieren, dass sie ein fester Bestandteil der Szene ist und sich vor anderen Größen nicht zu verstecken braucht.

Und angesichts der acht Tracks, die „Silva Nordica“ beinhaltet, muss ich attestieren: Verstecken brauch sich die Band sicherlich vor niemandem, denn die gebotene Musik ist allemal besser als das meiste, was uns heute allgemein unter dem Etikett „Black Metal“ verkauft wird. Klar, das Rad erfindet das Trio zwar nicht neu, die offensichtlichen Anleihen an die „großen“ Veröffentlichungen skandinavischer Bands in den frühen Neunzigern ist kaum zu übersehen. Allerdings wird glücklicherweise nicht versucht Riff XY, das vielleicht bei „De Mysteriis Dom Sathanas“ blendend funktioniert hat, zu kopieren.

Insgesamt bewegt man sich irgendwo in der Schnittmenge von einer abgespeckteren Version neuerer SATYRICON-Auswüchse, KHOLD, schwedischen Mollfrickeleien der Marke DARK FUNERAL (die im Tempo allerdings deutlich gedrosselt sind) und den deutschen Nachwuchs-Schwarzheimern TODTGELICHTER. Der Vergleich mit KHOLD zieht besonders im Hinblick auf die Stimme hierbei sehr gut, was ich an dieser Stelle mal als Pluspunkt werten mag. Der Drumcomputer, der wie so oft heutzutage zum Einsatz kommt, stört dabei überraschenderweise nicht so dermaßen wie es meist der Fall ist und rundet die Seitenfraktion wirklich stimmig ab! Dummerweise scheint es allerdings noch nicht in jeden Winkel der Welt vorgedrungen zu sein, dass Kotzgeräusche in Verbindung mit der gebotenen Musik („Prologue“) die Sache nicht unbedingt „more necro“ machen, das hat bei NATTEFROST auch schon nicht funktioniert und zieht die Sache zugegebenermaßen nur ins Lächerliche.

Abschließend lässt sich sagen, dass ALASTOR mit „Silva Nordica“ ein ordentliches, wenngleich auch berechenbares Werk abgeliefert haben. Wer mit oben genannten Vergleichen Wolke Sieben ein Stückchen näher kommt kann also bedenkenlos zugreifen, mir ist das Ganze allerdings dann doch teilweise etwas zu abgedroschen!
Ordentliche fünf Punkte, die allerdings sehr ordentlich zu sehen sind!

21.11.2006
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