Amberian Dawn - The Clouds Of Northland Thunder

Review

Die Sängerin hört auf den schönen Namen Heidi. Und auch wenn sie natürlich im Grunde nichts dafür kann, so gibt dies doch bereits einen zarten Hinweis auf den extrem hohen musikalischen Kitschfaktor. Diesbezüglich stehen AMBERIAN DAWN nämlich den Geschichten um die zu Großvater und Ziegenpeter in die Alpen abgeschobene Großstadtexilantin in nichts nach. Dabei ist die geographische Herkunft des Sextetts weiter im Norden zu suchen, genauer gesagt in Finnland.

Das „Northland“ im Albumtitel wäre somit geklärt. Nur den „Thunder“ sucht man auf dem gesamten Album vergebens. Zu harmlos und unspektakulär kommt die Musik daher, selbst die vereinzelten Doublebass-Passagen haben nichts mit der unbändigen Kraft eines Gewittersturms gemein, sondern stellen bestenfalls ein laues Lüftchen dar. Dies wird von der viel zu glatten Produktion unterstrichen, die erfolgreich alle Ecken und Kanten niederbügelt, die einen eigenständigen Sound hervorbringen könnten. So dürfte auch das Echo auf „The Clouds Of Northland Thunder“ eher verhalten ausfallen.

AMBERIAN DAWN wildern stark in den NIGHTWISH-Anfangstagen, ohne jedoch die Erhabenheit und tiefe Emotionalität der Tuomas-Holopainen-Kompositionen zu erreichen. Auch die Stimme von Heidi Parviainen bleibt meilenweit hinter der Tarja Turunens zurück. Obwohl es an ihrem Opern-Sopran technisch nichts zu beanstanden gibt, bleibt hier das Gefühl komplett auf der Strecke. Die Gesangsmelodien sind zudem viel zu plump, um wirklich mitreißen zu können, und bewegen sich viel zu oft in Höhen, die Ohren und Nerven des Zuhörers stark in Mitleidenschaft ziehen.

26.06.2009
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