Amok Vedar - Menschenstaub

Review

Der Name Amok Vedar geistert nun mittlerweile schon geraume Zeit durch diverse Musik-Foren. Sei es durch die nachhaltige Live-Präsenz der Berliner Formation, oder durch die bereits positiv aufgefallenen Demo-Veröffentlichungen. Mittlerweile stehen die Düsterheimer in den Startlöchern und haben nach einigen Schwierigkeiten beim Label TTS mit „Menschenstaub“ ihr Label-Debüt vollendet. Atmosphärischer Black Metal ist wohl grob die Marschrichtung auf „Menschenstaub“. Assoziationen zu artverwandten Düsterformationen im Stile von „Dimmu Borgir“ oder „Cradle Of Filth“ sind dabei allerdings weit weniger aussagekräftig, als die Stilbeschreibung vermuten lassen würde. Amok Vedar gehen wesentlich direkter zu Werke und erinnern nicht selten an die großen „Emperor“. Hervorragende Gitarrenarbeit trifft auf einen Drummer, der wohl vom Höllenfürsten persönlich zu Zucht und Genauigkeit verdonnert wurde. Die neun Songs bieten Black-Metal auf sehr hohem Niveau. Dabei wird nicht mit blinder Raserei kokettiert, sondern mit viel Fingerspitzengefühl und Weitsicht im Dienste des Songs, Blast, Harmonie und Bombast miteinander verwoben. Obwohl sich die Berliner in einem hart umkämpften Genre bewegen, das vor allem bei Nachwuchsbands durchaus beliebt ist, behaupten sich die Jungs und das Mädel am Bass hervorragend. Noch auf der letzten Veröffentlichung gab es einige Kritikpunkte (Gesang). „Menschenstaub“ ist dagegen wesentlich ausgereifter und dynamischer. Amok Vedar ist mit ihrem Debüt ein starkes Stück Musik gelungen, das wohl den Weg weiter ebnen sollte und die Fangemeinde explosionsartig vergrößern dürfte. Allerdings werden auch die Erwartungen an neues Material durchaus steigen. Das Potenzial diese Erwartungen noch zu übertreffen ist allemal vorhanden. Ein gelungenes Debüt und vielleicht sogar der Lichtblick im deutschen Black-Metal Underground.

22.11.2004
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