Ancient Ceremony - The Third Testament

Review

Manchmal ist es ein zähes Vergnügen, sich eine Neuveröffentlichungen mehrfach zu Gemüte zu führen, so auch der Fall bei „The Third Testament“ von Ancient Ceremony. Man stelle sich Cradle of Filth als Grundessenz vor, ziehe Bombast und die richtig guten Ideen ab, gebe dafür einige Thrash-Einflüsse zu, und schon kann man sich in etwa vorstellen, in welche Richtung das jüngste Werk des Vierers um Bandkopf Chris Anderle geht. Die Grundstimmung ist natürlich böse bis zum geht nicht mehr, daran lässt schon der inflationäre Gebrauch der Wortstämme „satan“, „black“ oder „blood“ keine Zweifel aufkommen. Hysterisches Gekreische, eine tiefe, dämonisch vortragende Männerstimme, die obligatorische Sängerin sowie eine lasziv-bedrohliche Sprecherin, und schon bedienen Ancient Ceremony somit fast alle Klischees, die echten True-Gothic-Vampiric-Melodic-Black-Metal ausmachen. Die Umsetzung ist in diesem Kontext gar nicht mal so übel, es fehlt einfach nur an guten, an zündenden Ideen, damit etwa ein mitreißender Refrain wie der von „A Black Requiem“ nicht so verlassen zwischen den ganzen Themen und Abläufen steht, die einem wie alte, langweilende Bekannte vorkommen: „The Third Testament“ hat einfach zu wenig, um aus dem biederen Durchschnitt herauszuragen.

20.02.2002
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