Ante-Inferno - Fane

Review

ANTE-INFERNO könnten eine der kleinen Hoffnungen des britischen Black Metals sein. „Fane“ ist das Debütalbum des Quartetts aus der ehemaligen Grafschaft Yorkshire und zeigt eines ganz deutlich: Hier schlummert Potenzial.

ANTE-INFERNO zeigen Potenzial

Damit einher geht allerdings auch, dass ANTE-INFERNO dieses längst nicht ausgeschöpft haben. Die Herren bewegen sich in ihren Songs irgendwo zwischen epischer Naturmystik, wie sie ihre Landsleute von WINTERFYLLETH oder die schottischen Kollegen SAOR herbeizaubern und einer gehörigen Dosis Post-Black-Metal. „Fane“ entführt daher sowohl in die majestätischen, mystischen Waltlandschaften und Moore sowie in die von Stürmen und Felsen geprägten Küstenregionen. Dabei liegen die Stärken ANTE-INFERNOs aber deutlich in den melodischeren Elementen ihrer Songs, die zum Beispiel im starken Opener „Oath“ oder „Worship“ samt singender Gitarre zum Vorschein kommen.

„Fane“ – zwischen melodisch-mysteriös und einigen Längen

Demgegenüber stehen dann eben so manche Längen. „Passing“ und „Return“ sind zum Beispiel von einem ruppigeren Wesen. Leider kommen ANTE-INFERNO in den wüsteren Songs an ihre Grenzen und verlieren etwas an Spannung. Dazu fehlt es trotz ordentlich Tempo an der nötigen Würze, die ein wahres Inferno (haha, Wortspiel) entfachen könnte.

Schlimm ist das nicht, zumal sich ein Kauf von „Fane“ für Liebhaber atmosphärischen Black Metals Allemal lohnt. Gerade weil ANTE-INFERNO auch bei der Produktion auf eine eher schroffe Verpackung geachtet haben, kommt das Urwüchsige in ihrem Sound zur Geltung. Viel Potenzial, aber eben auch noch ein paar Schritte bis zu einem wirklich überragenden Album – manchmal sind es vielleicht sogar nur Nuancen.

27.04.2020

Chefredakteur

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