Apydia - Rebellion Heißt Religion

Review

Wenn eine Punkband Carl Orffs „O Fortuna“, das wohl bekannteste Stück aus seiner Carmina Burana-Interpretation, als Opener benutzt, verspricht das nichts Gutes für die Qualität der restlichen Tracks. Genau das tut nämlich die Ein-Mann-Band APYDIA auf ihrem neuen, mittlerweile vierten Demo mit dem bedeutungsschwangeren Titel „Rebellion Heißt Religion“. Geboten werden Riffkonstrukte und Gesangslinien à la OOMPH! oder auch BETONTOD. In dem Demo-Beipackzettel heißt es, dass APYDIA „Probleme und Themen der heutigen Gesellschaft“ aufarbeiten, doch sowohl das Rebellische, als auch der „erhobene Zeigefinger“ wirken etwas aufgesetzt und deplaziert. Wirklich gut sind nur die Refrains. Diese kommen aggressiv und authentisch rüber und erinnern stark an BETONTOD. Hier schwappen wirkliche Emotionen über, hier will man mitgrölen und vielleicht ein bisschen Moshen. Doch wenn man alles wegnimmt, bleibt nur ein kleines unterdurchschnittliches Punkgerüst, dass bestenfalls einem ersten Demo gerecht wird, aber nicht einem Musiker, der seit 15 Jahren als Studiomusiker, Sänger, Gitarrist und Producer tätig ist. Was wirklich übertrieben erscheint, ist die Tatsache, dass in den Augen von APYDIA eine besondere Berufsgruppe von Menschen die absoluten Hassobjekte sind. Das wird in dem Song „Das Lied Der A&R Manager“ deutlich, in dem es heißt „Ich stecke den Finger in eure Wunde und schütte das Salz tief hinein!“. Na ja es gibt schlimmeres auf der Welt als A&R-Manager, aber jeder versucht die Welt auf seine eigene Weise zu verbessern.
Wer also ebenso Vertreter dieser Berufssparte verabscheut, sollte in das Demo reinhören, der Rest allerdings sollte die Finger davon lassen.

16.08.2005
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