Arctic Winter - Uch Alder

Review

Vor beinahe 25 Jahren taten sich in Saarbrücken ein paar Jungs zusammen, um unter dem Namen ASCALAR ihrer gemeinsamen Vorliebe für Heavy Metal zu frönen, was sie in weiterer Folge schließlich auch mit eigenen Songs weiterführten.

In all den Jahren ist zwar die Besetzung ebenso wie der Bandname mehrfach geändert worden, doch Gründervater und Gitarrist „Upeh Winter“ hat – trotz zwischenzeitlicher, knapp zehnjähriger „Auszeit“ – niemals aufgesteckt, und so begann die zum ersten Mal in frühen Neunziger Jahren als ARCTIC WINTER firmierende Formation im letzten Jahr ihr Debütalbum „Uch Alder“ einzuspielen.

Dieses enthält neben brandaktuellen Kompositionen auch einige neu aufgenommen ältere Elaborate der Saarländer, wobei sich festhalten lässt, dass die Herren ihre „Scheuklappen“ offenbar schon in früheren Band-Tagen abgelegt haben. Klar ist es handverlesener, traditionell ausgeführter Heavy Metal den man auf vorliegender Scheibe als Basis vernehmen kann, doch ARCTIC WINTER scheinen schon seit „Urzeiten“ ebenso knietief im Thrash verwurzelt zu sein und lassen – vor allem was die Riffs betrifft – immer wieder mal frühe SLAYER, EXODUS und DESTRUCTION vernehmen.

Ihrer an sich gediegen dargebotenen Melange wissen die fünf Routiniers durch Zutaten aus dem Death und dem Black Metal darüber hinaus noch ein zusätzliches Maß an Abwechslung zu verabreichen. Und speziell diese ist eine der wohl essentiellsten Bestandteile von „Uch Alder“, denn so gibt es neben einigen harschen Thrash-Brettern sehr wohl auch düster-melancholisches Material (Anspieltipp: „Dark Side Of The World“, das mich von der Atmosphäre her an ihre leider längst Geschichte gewordenen „Nachbarn“ von THE EXPERIENCE denken lässt!) zu vernehmen, das nicht minder imposant dargeboten wird.

Dem nicht genug, hat man auch mit Hymnen nicht gespart („Winterstorm“ kommt live mit Sicherheit in die Nähe von ICED EARTH-Publikumschören!) und lässt zudem mit der Kompetenz aufhorchen, sowohl simplen Midtempo-Groove ins Gebein gehen zu lassen, wie man es auch locker schafft extrem frickelige S(a)eiten aufzuziehen, wie im entfernt an NEVERMORE erinnernden „Assassin“.

Kurzum: ein vielseitiges, abwechslungsreiches Teil einer ambitionierten und talentierten Band, die sich nicht zuletzt auf Grund ihrer in jeder Nummer spürbaren Aufrichtigkeit längst einen Deal verdient hätte!

07.11.2013
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