Arcturus - The Sham Mirrors

Review

Kann man einer Band eigentlich vorwerfen, eingängiger geworden zu sein? Denn im Vergleich zum letzten, regulären Album „La Masquerade Infernale“ ist das neueste Album der norwegischen All-Star Band um Trickster G.Rex bzw. Garm (ULVER) und Hellhammer (MAYHEM, THE KOVENANT) gerade zu leicht verdaulich. Orientiert an dem Debüt Album „Aspera Hiems Symfonia“ ist die progressive Wahnwitzigkeit auf „The Sham Mirrors“ in musikalischer Hinsicht deutlich in den Hintergrund getreten und lässt erhabenen Melodien Raum zum fließen. Lediglich Garms Stimme verfängt sich nach wie vor in den tiefsten Seelenwinkeln und verleiht dem ARCTURUS’schen Klanguniversum zusätzliche Tiefe, das als eine kraftvolle Verschmelzung der bisherigen Alben gelten kann und sich wie eine gleißende Supernova entlädt, aber trotz all der entfesselten Energie Inseln der Ruhe enthält, in denen der wehend träumerische Halle der Unendlichkeit spürbar wird.

Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Eingängigkeit ist im Falle von „The Sham Mirrors“ keinesfalls mit Beliebigkeit oder gar Einfallslosigkeit gleichzusetzen. Vielmehr verbinden ARCTURUS die wieder entdeckte Geradlinigkeit mit ungebremster Kreativität, die sich in verspielten Effekten, der Verwendung eines so genannten Ubu’s Horn oder dem stimmlichen Gastspiel von Ihsahn (EMPEROR, PECCATUM) manifestiert, und schlagen somit gekonnt den musikalischen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart.

21.04.2002
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