Beim neuen Projekt des wahnsinnigen (im allerpositivsten Sinne) Holländers Arjen Lucassen geht die Post ab ! In ein spannendes textliches Konzept gekleidet – jeder Song behandelt einen Sci-Fi-Filmklassiker – wurde ein echtes Hammeralbum zurechtgezimmert. Deutlich härter und geradliniger als die vorangehenden „Ayreon“ und „Ambeon“ – Alben ist STAR ONE eine echte Perle des traditionellen Metalgenres. Alle darauf enthaltenen Meisterwerke haben ungefähr dasselbe Format wie der Übersong „Dawn of a million Souls“ auf der „Flight of the Migrator“-Scheibe. Es ist erstaunlich, mit welcher Regelmässigkeit der Multiinstrumentalist durchweg hochklassige Alben veröffentlicht, die allesamt verschiedenartig klingen, jedoch trotzdem eine unverwechselbare Handschrift erkennen lassen. Auch dieses Mal werden die eingängigen, aber niemals platten Arrangements von genialen und völlig unterschiedlichen Weltklassestimmen wie Russell Allen, Damian Wilson, Floor Jansen, Dan Swanö oder Robert Soeterboek veredelt, wobei stets alle (!!) Künstler in jedem einzelnen Song berücksichtigt werden. Als durchgängiges Qualitätsmerkmal bei Lucassen anzusehen ist auch die druckvolle, zeitgemässe Produktion und das hochwertige Artwork, welches auch bei STAR ONE over the top ausgefallen ist. Absolut empfehlenswert ist die Limited-Edition Doppel-CD, die mir für die Besprechung leider nicht vorliegt, aber mit weiteren sechs Songs bestückt ist (u.a. ein Hawkwind-Medley mit Space-Rock Veteran Dave Brock) und der „Normalversion“ unbedingt vorzuziehen ist. Fazit: Ich weigere mich zwar, die möglicherweise verdienten zehn Punkte herauszurücken, aber auch nur, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass der Kreativling aus Gouda-Land auch dieses Album in nicht allzuferner Zukunft noch toppen wird ! Als Kraftstoff für die Lauscher empfehle ich bis dahin eigentlich die gesamte CD, wobei insbesondere „Set your Controls“; „Songs of the Ocean“ und „Starchild“ die anderen Songs noch um ein kleines Quantum übertreffen.