Arthedain - Arias Exalted

Review

Sprießen können sie ja, die neuen Bands. Dann gilt es, die Blüten (entschuldigt, Black Metal, also die ansehnlich verdorrten Blüten) vom Unkraut zu trennen. Anfang 2014 säte Charles Wolford ARTHEDAIN zunächst als Soloprojekt. „By The Light Of The Moon“ wurde stilecht in Transsilvanien aufgenommen – quasi doppelt stilecht tief in den Wäldern. August 2014: Der Musiker verändert seinen Solostatus, weil er in Tobias Schuler, der unter anderem bei DER WEG EINER FREIHEIT und FUCK YOU AND DIE tätig ist, einen Weggefährten findet, der zufällig auch an den Drums eine gute Figur macht. Gemeinsam entwickelten sie die EP „Arias Exalted“, die nun zur Besprechung vorliegt.

Thematisch reihen sich bei „Arias Exalted“ Themen von Trostlosigkeit, Okkultismus und Tod aneinander. Und musikalisch? Im Opener „Through Immolation Sparked“ kommt durch die wütende Mischung aus Black und Death Metal inklusive Flageoletttöne vereinzelt und ganz sachte eine alte BELPHEGOR-Stimmung auf. Im Verlauf der EP gewinnt der Black Metal immer mehr die Oberhand. Das reine Instrumentalstück „The Constant Void“ klammert sich ein wenig aus und wäre auf einem Album sicher besser aufgehoben als auf einer vier Tracks umfassenden EP. Hier brechen ARTHEDAIN durch vertonte Melancholie mit der Grundstimmung des Rests, auch wenn das Geballer im Abschlusstrack dadurch noch gravierender erscheint. Wie geschrieben: grundsätzlich interessant, dann aber auf Albumlänge. Insgesamt sind die Stücke von interessanten Riffs (ganz groß am Ende von „Traverse The Path Of Thorns“, das Teil fließt so wunderbar einprägsam, dass es letztlich viel zu schnell vorbei geht) und Tempowechseln geprägt, die gut platziert und arrangiert sind – ob durch ein kurzes Drum-Solo, ein sphärisches Zwischenstück oder einen cleanen Gitarrenpart. Auch der Sound kann unter „erstklassig“ verbucht werden. Also schafft „Arias Exalted“ genau das, was es soll: die Lust auf mehr wecken.

29.12.2014
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