Asinhell - Impii Hora

Review

ASINHELL sind eine kleine Death-Metal-Supergroup, auch wenn man bei zwei Mitgliedern des Trios nicht unbedingt an Todesstahljünger denkt. Gitarrist Michael Poulsen (VOLBEAT) und Schlagzeuger Morten Hansen (RAUNCHY) sind jedoch seit ihrer Jugend fest im Genre verwurzelt und haben sich mit Marc Grewe (INSIDIOUS DISEASE, ex-MORGOTH) einen growlgestählten Veteran ans Mikro geholt.

„Impii Hora“ – ein Tribut an alte Tage

„Es ist ein Tribut an den Old-School-Death-Metal der 1990er“, erklärt uns Michael im Interview zum Album „Impii Hora“. Den Anfang bildeten einige Riffs, an denen der Gitarrist während der Pandemie zuhause arbeite. „Ein paar davon klangen ein bisschen zu sehr nach Death Metal für VOLBEAT, aber ich habe sie trotzdem weiterverfolgt. So entstand ‚Pyromantic Scryer'“, der erste ASINHELL-Song.

Das umreißt den Sound von „Impii Hora“ bereits sehr gut. Einerseits bietet das Album nostalgisches Old-School-Gemetzel, andererseits sorgt die ausgefeilte Gitarrenarbeit, die Poulsen bei VOLBEAT gemeistert hat, für einige moderne Farbtupfer und eingängige Melodien.

ASINHELL schwingen den Vorschlaghammer

Insgesamt ist das Album aber ein martialischer Vorschlaghammer, der ohne Gnade geschwungen wird. Vor allem das Schlagzeug haut richtig rein, würde aber noch mehr Kinnladen runterklappen lassen, wenn es im Mix nicht etwas untergehen würde. Überhaupt hätte „Impii Hora“ gerne etwas aggressiver produziert werden können, aber die Riffs verfügen dennoch über genug Power und Groove, um die Nacken wackeln zu lassen.

Wer aber so richtig angepisst und fies klingt, ist Marc Grewe, der mit ASINHELL eine seiner bester gesanglichen Leistungen abliefert. Auch wenn nur wenig Varianz in seiner Stimme ist, bewegt sich der erfahrene Schreihals treffsicher durch die Songs und weiß genau, wo ein langes oder kurzes „Ugh“ hingehört. Das ist eine Kunst für sich.

Keine Filler, aber auch nur wenige Killer

„Impii Hora“ bewegt sich durchgehend auf einem hohen Niveau und kommt gänzlich ohne Filler aus, lässt aber auch Ausreißer nach ganz oben vermissen. ASINHELL merkt man an, dass hinter der Band erfahrene Musiker stehen, die vielleicht etwas zu professionell an den Songs gefeilt haben. Das dänisch-deutsche Trio macht alles richtig, verwaltet letztlich aber auch nur den Nachlass alter Tage.

Das machen ASINHELL aber meisterlich und unterhaltsam. „Impii Hora“ ist von der ersten bis zur letzten Sekunde ein Death-Metal-Fest und dürfte vor allem jenen gefallen, die 35 Jahre nach „Leprosy“ immer noch die neuen Alben von Bands wie BENEDICTION oder ASPHYX feiern. Wer dieses Jahr noch ein schnörkelloses Death Metal alter Schule mit guten Songs und fetter Produktion brauchte, wird hier vollends bedient.

04.10.2023
Exit mobile version