Atrox - Terrestrials

Review

Vom ersten Eindruck her erscheint dieses Album schwer nachvollziehbar. Komplexe Songstrukturen, Tracklängen von bis zu 8 Minuten, verwirrende Rhythmen und befremende Harmonien prägen das Bild. Der eigenwillige Gesangstil von Monika Edvardsen gibt dem Ganzen scheinbar den Rest. Doch Halt! Wer sich auf dieses Album mit etwas Geduld einlässt wird nicht enttäuscht sein. ATROX’s Musik ist zwar verdammt abgedreht, doch haben sie fernab von Gothic-Dogmen ihren ganz eigenen Stil entwickelt. In diesem unverwechselbaren Stil haben sie über eine Stunde stimmungsvolle (wenn auch teils anstrengende) Musik erschaffen, welche in ihren atmosphärischen Momenten nicht hätte besser sein können. Trotz häufiger Kontraste und Wechsel innerhalb der Musik besteht stets ein ‚Fluss‘ durch das gesamte Album. Neben psychodelischen Klangsphären geht die Band auch ungewöhnlich technisch zu Werke. So trifft beispielsweise auf „The Bedlam Of The Bedlam“ vertrackte Rhythmik auf melancholische Leads a la Gregor Mackintosh um im nächsten Moment in ruhige, geheimnissvolle Klänge zu münden und den Platz für Monika Edvardsen’s Sangeskünste freizumachen. Und ihr Gesang ist wahrlich ‚unique‘. Sie vollbringt den beeindruckenden Spagat von orientalisch-anmutenden Gesangslinien bis hin zu Kreischen und verliert dabei nie eine gewisse theatralische Note. „Terrestrials“ ist definitv kein Album für jene, die eingängige Songs und Mitsing-Refrains erwarten. Dafür umso mehr eins für Hörer, die wirklich Neues auf musikalischem Terrain entdecken möchten.

05.04.2002
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