Azarath - Praise The Beast

Review

Labelwechsel sowie die Präsenz auf bekannten europäischen Festivalbühnen dieses Jahr sprechen dafür, dass AZARATH nun endlich richtig durchstarten wollen. Die vorangehenden Alben der polnischen Death Metaller um Schießbudenchef Inferno (BEHEMOTH) konnten unter Kennern bereits einiges an Ruhm einheimsen, was sich jetzt scheinbar allen voran quantitativ steigern soll. Musikalisch klingen die Prügelknaben immer noch äußerst konservativ, was nicht zwangsweise schlecht sein muss. Nicht allein da sich hier drei Viertel der Death-Veteranen von DAMNATION tummeln, ziehe ich ebendiese Band auch auf musikalischer Ebene immer wieder gerne als Vergleich heran. Wer es gerne brutal hat und gleichermaßen nicht auf den Old-School-Faktor verzichten möchte, der ist hier definitiv an der richtigen Adresse.

Dass die Band weitgehend um Drum-Monster Inferno herum aufgebaut wurde, zeigt das Songwriting, das insbesondere mit temporeichen, aber auch mit viel Abwechslung durchzogenen Schlagzeugsalven aufwartet. Die Bremse scheint allerdings ebenso wenig notwendig zu sein wie das Gaspedal, denn meistens beherrscht der Tempomat das Geschehen, der während seines Wirkens aber deutlich schneller arbeitet als ein Gewöhnlicher. Auf spärliche Art und Weise werden dagegen immer mal wieder ein paar leichte Drosselungen vorgenommen, die von wohl dosierten Melodieeinschüben der Gitarrenfraktion untermalt werden.

Nichtsdestotrotz lässt sich AZARATH wahrscheinlich weder mit nüchtern sachlicher, noch mit künstlerischer Wortwahl ordnungsgemäß beschreiben, denn was hier letztlich hängen bleibt, ist lediglich pure Gewalt im klassischen, aber brutalen Gewand. Dem durchweg zuträglich ist die eindeutig ausdefinierte, gleichermaßen keineswegs übersteuerte oder gar klinische Produktion, die dem Ganzen den gewissen Old-School-Biss verpasst. Sänger Bruno hält wohl dahingehend auch eher wenig von modernem, oftmals weit vom Menschlichen abweichenden Grunzgesang und besinnt sich stattdessen auf überaus aggressiv wirkendes Gebell. “Praise The Beast“ bietet sicher nichts Neues, nichts Revolutionäres und auch nichts Weltbewegendes – allerdings muss gesagt sein, dass AZARATH ihr Ding kompromisslos und ehrlich durchfackeln, was für den ein oder anderen Hörer garantiert einen unabdingbaren Wert darstellt.

27.05.2009
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