Been Obscene - Night O'mine

Review

Die Welle an Bands, die sich dem alten Sound der 60er und 70er verschrieben haben, scheint nicht abzureißen. BEEN OBSCENE bringen mit „Night O’mine“ bereits ihr zweites Album auf den Markt.

Mal flotter, mal langsamer, so präsentieren sich BEEN OBSCENE auf ihrem neuen Album. Der Mix aus Psychedelic Rock und Stoner Rock ist ganz überzeugend geworden. Beide Stile vermischen sich zu einem ausgewogenen Verhältnis, so dass nichts zu kurz kommt oder überzogen wirkt. Wie der Titel „Night O’mine“ schon vermuten lässt, ist dieses Album relativ düster gehalten. Wenn man sich auf einer staubigen Straße am Rande einer Wüste befindet und die Sonne gerade untergegangen ist, wäre das die perfekte Musik. Soll heißen: Partystimmung und die beste Laune entstehen beim Hören von „Night O’mine“ nicht, aber das soll hier auch nicht erreicht werden. So ausgewogen wie das Songmaterial auf den ersten Blick scheint, ist es dann aber leider doch nicht. Stellenweise schleichen sich bei den Songs gewisse Längen ein, an die man sich nicht so richtig gewöhnen will. Bei der ein oder anderen Komposition wäre es besser gewesen, etwas kürzer zu treten, wie zum Beispiel bei „Alone“. Mit fast 20 Minuten Spielzeit ist es der längste Track der Scheibe mit einem großen Haken: Der eigentlich Song endet nach ungefähr sieben Minuten und dann herrscht erstmal Stille. Erst in der letzten Minute setzt nochmal Gesang und Klavier ein. Da fragt man sich, was das jetzt sollte. Sowas passt leider absolut nicht zur Musik und zum Image, das man hier transportiert. Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen. Frontmann Thomas Nachtigal macht einen wirklich hervorragenden Job, denn seine Emotionen passen zum gesamten Liedgut und wirken kein einziges Mal deplatziert. Das einzige Manko, dass man geltend machen könnte, ist, dass die Vocals etwas rauer und tiefer sein könnten. Das ist aber nicht weiter tragisch.

Alles in Allem ist „Night O’mine“ ein gutes, solides Album geworden, das seine Qualitäten besitzt und auch das Potential der Band offenlegt. Wenn BEEN OBSCENE noch etwas an sich arbeiten und schauen, dass sie nach vorne kommen, erwartet uns hier bald eine richtig tolle Band. Ich freue mich jedenfalls auf ein drittes Werk.

02.12.2011
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