Behexen - My Soul For His Glory

Review

„Was habe ich da eigentlich gerade gehört?“, war wohl das Erste, was mir in den Sinn kam, nachdem die dritte Platte der Finnen gerade durchgelaufen war. BEHEXEN waren für mich bisher immer nur die Band, die ich vom Namen her kannte, aber nach dem sich der Eindruck von „My Soul For His Glory“ erstmal verfestigt hat, bleibt doch eine ziemliche Ernüchterung.

Ohne den Leser allzu lange auf die Folter spannen zu wollen, sei zunächst gesagt, dass BEHEXEN eine mehr als entbehrliche Band sind. Fehlende Originalität und das Breittreten von zweitklassigen Klischees wird ihnen zwar von vielen Leuten nicht übel genommen, etwas sonderlich Positives kann ich daran aber auch nicht erkennen.

Wenn man schon auf Innovation oder eine eigene Note pfeift, sollte man dies in ein möglichst stimmiges Werk verpacken, was den Finnen irgendwie nicht gelingen will. Man verwurstet altbackenen Thrash und bedient sich aus dem Second-Hand-Laden für Black-Metal-Riffs (v.a. bei „Born In The Serpent Of The Abyss“ welches einen deutlichen Einschlag von MAYHEM á la „Freezing Moon“ hat).
Im groben Überblick ist das Album eine ziemliche Rumpelkiste mit abwechselnder Raserei und gepflegtem Midtempo. In dieser Rumpelkiste befindet sich neben wenigen guten Ideen leider auch ziemlich viel Mist, der dafür sorgt, dass es zu gelegentlichem Aufblitzen von guten Momenten kommmt, aber über die Länge der Songs bleibt der Eindruck öde. Unspektakulär und uninspiriert poltern BEHEXEN durch das Album, an dessen Ende wenig Nennenswertes zurückbleibt. „Demonic Fleshtemple“, der Schluß vom atmosphärischen (aber auch reichlich klischeetriefenden) „O.O.O.“ und „Cathedral Of The Ultimate Void“ zeigen ein paar schöne Melodien und gute Einfälle, die aber vom miesen Durchschnitt des Rests ziemlich geplättet werden.

Sorry, aber das ist unterm Strich einfach zu wenig und so trübe, wie abgestandener Morgenkaffee. Das Einzige, was hier unter dem Deckmantel satanischen und okkulten Black Metals verborgen bleibt, sind wirklich gute und herausragende Ideen. In der jetzigen Form fällt es schon beinahe schwer, überhaupt eine Empfehlung zum Anhören auszusprechen.

07.02.2008
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