Biotoxic Warfare - Lobotomized

Review

Ein Name wie aus dem Handbuch für Bandnamenfindung im Thrash Metal, ein zeitlos hässliches Cover mit einer dargestellten Kruzifixlobotomie. Wir haben 2015, aber wen interessiert’s? Die Griechen von BIOTOXIC WARFARE augenscheinlich nicht. Aber warum auch? Nach zwei Jahren Bestehenszeit schon als Support für ENFORCER und die SUICIDAL ANGELS unterwegs zu sein zeigt ja wohl allen Beteiligten, dass hier irgendetwas richtig laufen muss.

Das OBITUARY-Shirt, das Sänger Mike Kavalos auf aktuellen Promo-Fotos zur Schau stellt, gibt bereits einen ersten Hinweis darauf, dass es auf „Lobotomized“ ab und an auch mal über den Ozean geht. „Baptized In Blood And Greed“ beginnt mit todesmetallischem Midtempo amerikanischer Prägung und auch „Dysphoric Reality“ bringt jenen Vibe mithilfe disharmonischer Leadgitarren eindeutig rüber. Ansonsten regiert der Thrash. Das instrumentale Intro „Mors Indecepta“ lässt kurz an „Seasons In The Abyss“ denken und der Titeltrack erinnert mit seinem akustischen Intro an das ANNIHILATOR-Debüt „Alice In Hell“. Fast alle Songs sind länger als fünf Minuten und nicht uninteressant arrangiert. BIOTOXIC WARFARE sind nicht direkt progressiv, aber auch nicht mehr so weit davon entfernt.

Höchstens stellt sich die Frage, warum Mike Kavalos neben dem Gesang kein Saiteninstrument übernimmt. Das abgehackte, Hardcore-ähnliche Geröchel haben auch ganz andere schon mit Gitarre hinbekommen. Aber das soll nicht Gegenstand dieser Rezension sein und unterm Strich ist an „Lobotomized“ nicht viel auszusetzen. Der geneigte Thrash-Metal-Fan darf hier beherzt zugreifen, zumindest Reinhören sei aber jedem empfohlen.

27.01.2015
Exit mobile version