Bismarck - Urkraft

Review

Otto von Bismarck, der Gründer und Reichskanzler des Deutschen Reiches, hat, insbesondere posthum, viele Ehrungen in Form von Benennung erhalten. Der Farbstoff Bismarckbraun Y, der Bismarckhering, die Palmenart Bismarckia nobilis, die Bismarcktanne und die Schlachtschiffe der Bismarckklasse – alles Ausdruck der seinerzeit grassierenden Bismarckverehrung. Da wird es doch höchste Zeit für eine Metal-Band zu Ehren des Reichskanzlers, richtig? BISMARCK nehmen den Faden auf.

„Urkraft“ lehrt die alten Werte – tune low, play slow

Das Anfang des Jahres bereits in Eigenregie veröffentlichte Debütalbum der Norweger BISMARCK versteht es hervorragend Bewährtes gut gemacht an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Großartige Innovationen sollte der Hörer nicht erwarten, dennoch weiss der schwere und doomige Sound mit groovigen Tönen durchaus zu gefallen. Der liebevoll als Cosmo-Doom bezeichnete Sound hätte ein paar mehr Ecken, Kanten und Wiederkennungsmerkmale gut vertragen können.

Die knapp halbstündige Spielzeit vergeht trotzallem wie im (psychedelischen) Fluge, sodass Fans von SLEEP, EARTH, ELECTRIC WIZARD und sonstigen Genrekollegen keinesfalls unbefriedigt und vermutlich kopfnickend zurückbleiben. Insbesondere wenn Elemente des wunderbaren Genres Sludge Stücke wie „A Golden Throne“ in hitzige Geschosse im Namen des Doom verwandeln.

Ein neues BISMARCK-Denkmal?

Ein Denkmal ist der jungen Band aus Bergen noch nicht geglückt, dafür fehlt es den Herren an Eigenständigkeit und Innovation. „Urkraft“ ist ein gutklassiges Debüt mit schwerem Sound, dass vor allem durch mitreissende Melodien gefallen kann. Denn wie gesagt, BISMARCK wissen wie man groovt.

10.08.2018

Stellv. Chefredakteur

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