Blackguard - Profugus Mortis

Review

Die seit einigen Jahren anhaltende Pagan-Metal-Welle schlägt schon seltsame Wogen. BLACKGUARD dürften mit diesem Sound in ihrem Heimatland Kanada zweifelsohne absolute Exoten sein. Ihren Plattendeal beim deutschen Nuclear Blast Label haben die Heiden aus Montreal durch einen Myspace-Wettbewerb gewonnen. Doch wie klingt nun das Debütalbum „Profugus Mortis“?

Nun, zuerst einmal dominieren ganz klar die Melodien, welche von den Gitarren (sehr gut), als auch vom recht vordergründigen, symphonischen, fanfarenartig agierenden Keyboard, welches manchmal doch etwas zu sehr alles zukleistert, stammen. Selbstredend ist die Musik episch, natürlich viel nordische Folklore, und selbstverständlich klingt alles ziemlich (feucht-)fröhlich. Für meinen Geschmack etwas zu nett, zu sehr zum mitschunkeln. Hervorragend sind auf jeden Fall die tollen Gitarrenleads und -soli, die guten Hooklines, der starke Kreischgesang und das spielerische Können. Was ich allerdings gar nicht abkann sind Akkordeonklänge, Humppa-Einlagen, bah! Neue Akzente setzen BLACKGUARD keine, die noch junge Band schielt doch ganz schön Richtung Skandinavien, als Vergleiche seien hier CHILDREN OF BODOM, WINTERSUN, NORTHER, ENSIFERUM und FINNTROLL angeführt.

Technisch ist also alles einwandfrei, die Musik bewegt sich in den gewohnten Bahnen, kann sogar zig Genrevertreter in die Schranken verweisen. Beachtliche Leistung für ein Debütalbum! Trotzdem haut mich das Ganze nicht wirklich vom Hocker. Ich hätte mir mehr Ecken und Kanten gewünscht, weniger Anpassung, weniger austauschbare Klischees, mehr Eigenständigkeit. Nüchtern betrachtet.

12.03.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

Exit mobile version