Blackout Problems - Dark

Review

„BLACKOUT PROBLEMS? Das ist doch diese gute Laune verbreitende Band, die zwischen Indie Rock und Metalcore steht? Einmal reingehört, war witzig. Das neue Album wird sicherlich auch in diese Richtung gehen.“ Das ist das Bauchgefühl, mit dem wohl vor allem Gelegenheitshörer an „Dark“ rangehen werden. Dabei sollte nicht übersehen werden, dass düstere Zeiten auch düstere Musik erfordern. So bezeichnet die Band ihre Musik inzwischen als Dark Pop und bricht vor allem mit der Reduktion auf die klassische Bandbesetzung.

Der Albumtitel „Dark“ beschreibt den Wandel ziemlich akkurat

Bei dem jüngsten Silberling handelt es sich schon um das dritte Studioalbum der Münchener. Die Charakteristischen „Ohohoh“-Spuren sind noch dabei, doch von denen sollte man sich nicht aufs Glatteis führen lassen. Musikalisch gibt es eine stärkere Zuwendung zum Synthie-Pop und auch die Themen werden schwerer. Das Klangbild erinnert nun mehr an die frühen LINKIN PARK, bloß ohne die ganzen 00er-Einflüsse. Dark-Pop ist wohl eine treffende Beschreibung für diese Scheibe.

Auf ihrem dritten Album zeigt die Gruppe, dass man Pop auch machen kann, ohne den offensichtlichen Verführung der Massenkompatibilität zu verfallen. Die „Ohohoh“-Chöre nerven schon. Aber abgesehen davon, sind die Lieder eingängig, ohne dabei plump zu sein. Sie bedienen auch eine breite Palette an Dynamiken: Da steht das ruhige, fast schon entspannende ‚House Of Fire‘ neben dem angepissten ‚Darling‘, welches sich sogar für Blastbeats nicht zu schade ist. Und der düsteren Grundstimmung zum Trotz, zeigen Songs wie der Titeltrack, dass die Band nicht ihre Feierwütigkeit verloren hat.

BLACKOUT PROBLEMS steht der Schatten

„Dark“ ist ein schweres Album für all diejenigen, die die Band bereits mögen. Denn auf ihrem Drittwerk vollziehen sie einen krassen Wandel. Doch die alten Qualitäten blitzen in schöner Regelmäßigkeit durch und auch die neue Düsterkeit steht ihnen gut. So ist „Dark“ ein Stück Musik, welches deutlich zeigt, dass die Musiker sich viele Gedanken darum gemacht haben. Das ist beileibe nicht selbstverständlich.

06.01.2021

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

Exit mobile version