Bleeding Through - Love Will Kill All

Review

„Darkness A Feeling I Know“ … Ja genau, ein Gefühl der Dunkelheit ummantelte die gesammelte Fangemeinde, als BLEEDING THROUGH in 2012 von der Bildfläche verschwanden. Mit „Darkness A Feeling I Know“ formt sich nun aber in diesem Moment in meinem Ohr ein düsteres choral wirkendes Prelude, welches das Ende von besagter Dunkelheit bedeuten soll. Aber erstmal zu den Fakten: BLEEDING THROUGH sind wieder da. Am 28.05.2018 melden sich die Metalcorer aus dem sonnigen Kalifornien unter dem Label Sharptone Records mit „Love Will Kill All“ zurück. Ausgeruht und ausgeschlafen. Ob sich dies auch auf songwriterischer Ebene erstreckt und wieviel und wie oft die Band dabei auf Vollgas tritt, gilt es dann wohl mal herauszufinden.

BLEEDING THROUGH: Solides, angepisstes Scheppern

Nachdem also das bereits erwähnte Intro kurzweilig und dennoch mit großer Schnauze über mich hinwegfegt, geht es gleich sehr selbstbewusst mit „Fade Into The Ash“ weiter. Flirrende, leichte Gitarren am Anfang, die sofort mit Verstärkung von Drumplay hochdrehen und Brandan Schieppati am Mikro förmlich durch den Track jagen. Verschnaufen darf der Fronter auf der Hookline und bei den Breaks aus theatralischen Keybordsequenzen. Diese untermalen immer wieder das Gegrunze und Gerotze und mischen somit eine dramatische Grundnote bei. In „Cold World“ ist die Grundstimmung harmlos gesagt eine Mischung aus „solide angepisst“ und „energisches Scheppern“. Ohne mir Zeit zum Luftholen zu lassen wütet der Track drauflos. Ok. Warum sollte man mir Zeit zu Luft holen lassen, wenn Brandan sich scheinbar auch kein großen Mengen Sauerstoff zugesteht. Energisch, wütend, mit scharfer Betonung zur Verstärkung der bitteren Lyrics, werde ich aus meinen Lautsprechern angeschrien während Drums, Gitarre und Bass hakenschlagender als ein Kaninchen im Schweinwerferlicht  vorwärts zimmern.

Mit „Love Will Kill All“ gegen die Hater

Weiter geht es mit „Dead Eyes“ der neben kellergewölbeartigen Orgeleinspielern einen groovigen, sehr tanzbaren Refrain bereit hält. Eine Soundmischung, die live sicherlich durchaus gut durchzündet und sich interessant im Pit machen wird.  Mit „No Friends“ kümmern sich BLEEDING THROUGH um die Hater des Planeten und machen diese mit Zeilen, wie “ Mach ruhig weiter, erzähl ruhig weiter deine Scheiße“, sicherlich nicht spontan zu ihren besten Freunden, dafür freundet man sich sich aber relativ schnell mit der Songstruktur und den gut gesetzten Backgroundshouts an.

Das richtige Maß an vollster Dröhnung

So und hier machen wir mal einen Punkt. Oder besser ein Ausrufezeichen. BLEEDING THROUGH sind zurück. Oder sollte man an dieser Stelle besser sagen: Willkommen zurück BLEEDING THROUGH. Die Metalcore-Fraktion aus Orange County legt mit „Love Will Kill All“ein kompromissloses Gesamtwerk vor, welches in sich stimmig und mit seiner kurzen Spielzeit gnadenlos und gewaltig bis unter die Oberkante vollgepackt ist. Und dabei spreche ich nicht von sinnloser Überladung sondern von dem genau richtigen Maß an vollster Dröhnung. Ja, BLEEDING THROUGH geben auf ihrem neuen Release Vollgas. Eine Auszeit, die somit nicht zu eingeschlafenen Füßen geführt hat sondern eine unverkrampft, entspannte Metalcore-Klatsche austeilt.  Eine Klatsche, die man sich gerne einfängt. Aber keine Sorge. Liebe macht alles wieder gut. Oder besser: „Love Will Kill All“.

13.05.2018

It`s all about the he said, she said bullshit.

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