Bleeding Through - The Truth

Review

Kaum drückt man auf „play“, springt einem ehe man sich versieht der Säbelzahntiger an den Hals. Wild schreddernde Riffs, Shouts, denen man auf der Straße nicht begegnen will und ein tobendes Schlagzeug führen im Opener „For Love and Failing“ mit Durchzugskraft auf die typischen Breakdowns, welche bei der vierten Veröffentlichung der Amerikaner „The Truth“ reichlich gesät sind.

BLEEDING THROUGH liefern mit ihrer Form des Metalcores eine gelungene, weil von der breiten Masse differenzierte Interpretation, die besonders durch das Einstreuen von Keyboard-Melodien an Stimmung und Kreativität gewinnt, ohne dass die Aggression an Präsenz verliert.
Die vermehrt eingesetzten, emohaften cleanen Vocals verhelfen dagegen nur vereinzelt („Kill to Believe“), die wuchtige aber etwas monotone Gitarrenarbeit auf „The Truth“ anzureichern. Der Gesang wirkt im Vergleich zu den Shouts wie ein laues Lüftchen, der zum Teil – trotz modernster Studiotechnik – auch noch zum Verrecken schief klingt, was die Ballade „Line In The Sand“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Eng damit einhergehend will auch das Gros der Melodien nicht wirklich mitreißen, so dass ein entscheidender Faktor der musikalischen Umsetzung nicht punkten kann.

Fakt ist: Auch wenn die Lieder schneller auf den Punkt kommen, mit dem Nachfolger des starken „This is Love, This is Murderous“ haben BLEEDING THROUGH die große Bombe nicht gezündet. Die Wahrheit tut manchmal weh, doch wer sie selbst ausruft, kann sie auch verkraften. Schwache 7/10 Punkte.

29.01.2006
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