Blind Passengers - Bastard

Review

Eines merkt man sofort beim neuen Album der Blind Passangers: sie wollen (oder sollen?) nach oben auf dem Treppchen zum Erfolg. Kräftig unterstützt werden sie dabei vom Major Epic mit einer astreinen Produktion. Selbst tragen sie dazu mit recht Otto-Normalverbraucher-tauglichen Songs bei. Da wären wir schon bei der Prise, die mir die ansonsten sehr angenehme Suppe aus elektronischen Samples und heftigen Gitarren versalzt. Alles klingt furchtbar glattgebügelt und spätestens nach dem dritten oder vierten Song wird alles sehr vorhersehbar und dementsprechend langweilig. Gerade weil sich die Mucke im Prinzip doch ziemlich gut in meinen Gehörgängen macht, bin ich um so trauriger über die nur kurzlebige Begeisterung. Dies Schema F von Mitschunkel-Strophe und Pogo-Refrain bekommt man doch schon oft genug im Radio von Liquido & Co. zu hören. Wer gerne mal dreißig Märker für nette Hintergrundberieselung ausgibt, wird hier zur genüge bedient. Allerdings scheint es doch viele Leute zu geben, die mit solcher Musik halbwegs glücklich werden. Eben denen möchte ich die Freude nicht verderben, und sie mögen unbesorgt zugreifen. Allen, die trotz der sicherlich noch andererorts hagelnden guten Reviews zurecht unsicher sind, rate ich auf jeden Fall mal vorher reinzuhören (und das richtig!), oder zu warten bis die CD mal im Sonderangebot ist, was bestimmt bald der Fall sein wird. (P.S.: Die CD fällt evtl. länger aus, als das Promo. Nur so nebenbei.)

25.04.1999
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