Bloedmaan - Vampyric War In Blood
Review
Hihi, BLOEDMAAN. Zugegeben, der Name des belgischen Ein-Mann-Projektes ist für deutsche Ohren vielleicht ein wenig unglücklich gewählt. Doch es ist nicht alles so, wie es phonetisch zuerst einmal erscheint, denn Mastermind Ronarg (ARS VENEFICIUM, ANTZAAT) ist (soweit wir wissen) kein Dummkopf und BLOEDMAAN bedeutet aus dem Niederländischen übersetzt so viel wie Blutmond. Da ergibt es dann auch Sinn, dass sich der Untote aus Flandern auf seinem zweiten Album „Vampyric War In Blood“ mit allerlei Vampir-Geschichten von Dracula bis hin zum japanischen Videospiel-Klassiker Castlevania befasst.
Der BLOEDMAAN erstrahlt am Firmament
Wie schon auf dem soliden 2023er Debüt „Castle Inside The Eclipse“ ist die Waffe der Wahl hochmelodischer, frostiger Black Metal, der von BLOEDMAAN über weite Strecken im gehobenen Tempo vorgetragen wird. So auch direkt beim das Album nach einem obligatorischen Intro eröffnenden Titelstück, welches in seiner klirrend-melodischen Machart empfindlich an die kanadischen Unholde von SPECTRAL WOUND erinnert. Wo selbige aber immer wieder auch ruppige Punk-Wurzeln offenbaren, tendiert Ronarg eher zu düsterer Melancholie und sinistrer Epik.
Diese zeigt sich besonders schön, wenn der belgische Blutsauger mal nicht wie von der Fledermaus gebissen durch die Nacht brettert. Solche atmosphärischen Momente finden sich sowohl in den erhabenen Zwischentönen ansonsten überwiegend rasender Nummern wie „Return To Castlevania“ und „What A Horrible Night To Have A Curse“, aber ganz besonders im doomig schleppenden „The Clock Tower“ und dem im Midtempo rockenden „Commander Of Spectral Forces“.
Etwas verdutzt stellt man dann fest, dass noch vor dem letzten Track ein „Outro“ ertönt. Hier handelt es sich allerdings eher um ein vollwertiges Instrumental, bei dem Ronarg zum gestreckten Marsch nochmal seine ganze Leidenschaft für ausufernde Leads ausleben kann, bevor dann mit dem erneut sehr flotten „Rise Of The Blood Moon“ wirklich Schicht im Schacht…äh, pardon, in der Gruft ist.
Ein Fest für Freunde melodischer Raserei, mit kleinen Schwächen
Es ist schon recht beeindruckend, was sich Ronarg mit BLOEDMAAN hier weitestgehend im Alleingang zusammengezimmert hat, inklusive des schicken Coverartworks. Nur die Produktion übernahmen die finnischen Wolfthrone Studios, während das Schlagzeug von einem gewissen Frederik Geuvens eingehämmert wurden. Blöderweise ist dann ausgerechnet der Drumsound stellenweise etwas sehr scheppernd ausgefallen und damit ein kleiner aber keineswegs verheerender Kritikpunkt.
Auch die Melodieverliebtheit von BLOEDMAAN ist bisweilen Fluch und Segen zugleich. Denn es vergeht eigentlich keine Minute auf „Vampyric War In Blood“, in der Ronarg nicht auf einem frostigen Lead herumgniedelt. Dadurch läuft das Material zwar erstmal gut rein, auf Albumlänge ähneln oder wiederholen sich manche Motive aber ein wenig zu sehr, weshalb sich grade bei den schnelleren Nummern Déjà-Vu-Erlebnisse und mit zunehmender Spielzeit auch leichte Ermüdungserscheinungen einschleichen. Hier wäre weniger teilweise mehr gewesen.
Dennoch ist „Vampyric War In Blood“ besonders auf Grund seines Do-It-Yourself-Charakters ein starkes musikalisches Statement und BLOEDMAAN für Fans hochmelodischer Raserei unbedingt empfehlenswert. Je nach Vorliebe und Befinden kann man hier auch problemlos noch ein Pünktchen draufschlagen.
Bloedmaan - Vampyric War In Blood
| Band | |
|---|---|
| Wertung | |
| User-Wertung | |
| Stile | Melodic Black Metal |
| Anzahl Songs | 8 |
| Spieldauer | 42:09 |
| Release | 19.12.2025 |
| Label | Immortal Frost Productions |
| Trackliste | 1. Intro 2. Vampyric War in Blood 3. Return to Castlevania 4. The Clock Tower 5. What a Horrible Night to Have a Curse 6. Commander of Spectral Forces 7. Outro 8. Rise of the Blood Moon |
