Blyh - Awake to Emptiness

Review

BLYH sind eine weitere mysteriöse Kapelle mit Kapuzen und Strumpfmasken. Ansonsten ist über die Herren des Duos BLYH allerdings nur bekannt, dass „Absorber und ich […] noch in einer Eighties-Metal-Band [spielen]“, wie in einem Interview mit den Kollegen von bleeding4metal verkündet wurde.

Eine Kapuze macht noch keinen Sommer – „Awake to Emptiness“

Aber lassen wir uns davon nicht täuschen, denn unter der Motorhaube hat „Awake to Emptiness“ einige PS versteckt. Das einprägsame Erkennungsmerkmal von BLYH ist zunächst der außergewöhnliche Gesang, welcher in der Nähe gängiger Stimmen des Genres liegt, durch eine leichte Pressung allerdings sehr individuell klingt.

Daneben spielt auch die Instrumentalfraktion sehr groß auf: Gastschlagzeuger Dominik von DAMAGE SOURCE, Labelnachbarn bei The Crawling Chaos Records, macht einen hervorragenden Job und auch das Riffing kann sich gelinde gesagt sehen lassen.

Die blyhsche Interpretation des Black Metals ist dabei schnell und technisch mit einer bemerkenswerten Hingabe zu Melodie und Schwermut. BLYH glückt ein Mittelweg zwischen Raserei und Melancholie, welcher keinesfalls mit DSBM verglichen werden sollte. Dies führt zu einer enormen atmosphärischen Dichte, welche durch das gelungene Songwriting unterstrichen wird. Zusätzlich sind die durchdachten und tiefsinnigen Texte zu erwähnen, welche über das übliche Maß klischeebehafteter Themen hinausgehen. Wer sich spätestens jetzt an MGŁA erinnert fühlt, liegt damit nicht ganz daneben.

Der Einbezug von weiteren Elementen ist selten und wohlüberlegt, wie die beinahe minimalistischen Chöre beim vierten Stück „Voracious Null“ beweisen. Weitestgehend regiert daher auf „Awake to Emptiness“ der Black Metal und dagegen kann aufgrund der Güte des Albums keinerlei Kritik vorgebracht werden. BLYH spielen schnörkellos und gut. Herz, was willst du mehr?

Moderner Black Metal par excellence, danke BLYH

BLYH führen bemerkenswert aus, wie moderner Black Metal ohne Kompromisse und genrefremde Anbiederungen aussehen kann. „Awake to Emptiness“ schöpft aus sich selbst heraus Kraft und setzt sich durch Qualität und Ausdrucksstärke fest. Dazu braucht es keinerlei Umwege, weiter so.

11.06.2019

Stellv. Chefredakteur

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