Bombsquad - Indicator

Review

Manchmal wird mir nachgesagt, ich sei ein „PRO-PAIN-Metaller“, will heißen, ich stehe auf stumpf. Zu Unrecht wie ich finde, denn es stehen auch Platten von Bands wie DEATH, DISILLUSION, PRIMORDIAL oder FATES WARNING in meinem Schrank, aber ganz so abwegig ist es sicherlich nicht. Trotzdem mal ehrlich? Wer wehrt sich schon gerne gegen einen simpel eingängigen Groove und die dazugehörige Riffwuchtbrumme, die herrlich ins Gebälk der eigenen Wohnung kracht?
Hoffentlich wenige, denn dann hätten BOMBSQUAD, die mit „Indicator“ ihr mittlerweile drittes Album innerhalb von drei Jahren raushauen, die Chance, ihren Bekanntheitsgrad immens zu steigern. Vom Crossover-Nu-Metal samt Falco-Gesangseinlagen, den mein werter Kollege auf dem Vorgänger „Backyard Dept.“ noch ausgemacht, sind die vier fleißigen Österreicher komplett abgekommen und haben sich stattdessen vollkommen auf ihre Hardcore-Wurzeln besonnen. Gut so, denn „Indicator“ bricht wie ein fieser Bastard aus HATEBREED und den schon erwähnten PRO-PAIN durch die Gassen Wiens, wobei die Vorstadtjugend gerne mal mit Macker-haften Gang-Shouts oder brutalen Downbeats eingeschüchtert wird. Der Innovation und Kreativität letzter Schluß ist diese Platte zwar bei weitem nicht, zumal auch gerne ein wenig bei anderen abgekupfert wird (man vergleiche nur das den Track „Eat“ dominierende Riff mit „Straight To Hell“ von RAGE), aber eines kann man ihr nicht absprechen: Sie sorgt für extrem kurzweilige Unterhaltung und Bewegung im Raum.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Stumpfheit darf man „Indicator“ ebenfalls nicht vorwerfen. Man führe sich nur den lustigen Country-Track „My Home“ samt absoluten Prollo-Lyrics oder den Hidden-Slide-Guitar-Track zu Gemüte. Besser kann man von einer Hardcore-Band Western-Mucke nicht geboten bekommen. Wenn BOMBSQUAD es jetzt noch schaffen, das sichere Hithändchen einer Band wie PRO-PAIN zu elernen, dann haben Groovenicker wie „In For The Kill“, „State Of Mind“ oder „Implode“ bald gute Gesellschaft.

04.10.2005
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