Breaking Benjamin - Aurora

Review

In der ursprünglichen Version dieses Artikels wurde nicht berücksichtigt, dass es sich bei den vorliegenden Songs um neu arrangierte Wiederveröffentlichungen handelt. Die aktualisierte Textfassung geht auf diese Tatsache ein und begründet dementsprechend stellenweise anders.

Ja, BREAKING BENJAMIN gibt es so seit circa 2014 wieder. Mit „Dark Before Dawn“ und „Ember“ erschienen seitdem schon wieder zwei neue Alben – und das mit durchaus ansehnlichen Chartplatzierungen weltweit. „Aurora“ haben die ignoranten Metal-Puristen dieses Portals Ende Januar dennoch verschlafen. Was haben wir verpasst?

Gefälliges Midtempo und Einheitsarrangements

„Aurora“ ist ein Best-of BREAKING BENJAMIN mit akustischen Arrangements der einschlägigsten Hits und Fan-Favoriten der Post-Grunger (in Ermangelung eines besseren Labels). Dafür nehmen die Jungs um Fronter Benjamin Burnley den Fuß vom Gaspedal und den einen oder anderen illustren Feature-Gast mit an Bord (darunter Personal von FLYLEAF, RED und UNDEROATH).

BREAKING BENJAMIN bewegen sich auf „Aurora“ durchgängig im gefälligen Midtempo. Die Songs werden überwiegend von düsteren Akustikgitarren getragen und erhalten zusätzlichen Pathos durch die melodramatisch angeschlagenen Klaviernoten und Streicher. Der Opener „Cold“ stellt hierbei mit dem langen atmosphärischen Intro und seinem organischen Aufbau noch eine der gelungensten Neuanordnungen dar. Auf lange Sicht führt die erhöhte Melodielastigkeit und die heruntergefahrene Härte aber nicht wirklich dazu, dass die Songs auf „Aurora“ besser verfangen. Keiner der zehn gebotenen Songs macht so wirklich deutlich, warum man es hier mit kuratiertem Material der Band zu tun hat. Potentiale, die in der Ursprungsvariante dagewesen sein mögen, treten kaum mehr zutage.

BREAKING BENJAMIN: Ein Anachronismus ohne Dynamik

Emotionale Durchschlagskraft entsteht auch durch Variation, und um die beraubt „Aurora“ das Ursprungsmaterial zu einem guten Teil. So fehlt es dem Album absolut an Dynamik. Einige gelungene Ideen und atmosphärische Parts sind in der Albumspielzeit versteckt, als Gesamtwerk funktioniert „Aurora“ kaum.

Auf den ersten Blick ist ein neu arrangiertes Best-of natürlich ein inspirierteres Projekt als eine ganz normale Hit-Compilation. Im Falle von BREAKING BENJAMIN tritt der fehlende Abwechslungsreichtum des Materials aber erst hier besonders zutage.

09.02.2020
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