Bucovina - Ceasul Aducerii-Aminte

Review

Nach vielen Live-Auftritten und einigen Demo-Aufnahmen, die der Band bereits einen gewissen Status im Undergound bescherten, veröffentlichen die rumänischen BUCOVINA nun ihr Debüt-Album „Ceasul Aducerii-Aminte“, was übersetzt soviel wie „Zeit Zu Gedenken“ heisst, und entführen uns in eine mystische Zeit, als ihre Vorfahren für den Erhalt und die Schönheit der tiefen, dunklen Wälder kämpften um aus ihnen spirituelle Kraft und innere Ruhe zu schöpfen.

Der knapp zweiminütige instrumentale Opener „Valea Plangerii“ bildet hierbei eine kompakte Einführung, nicht nur in das spielerische Können der Band, sondern ebenso in die eigentliche Thematik, die sich im darauffolgenden Song „Sunt Munti Si Paduri“ in kraftvollem Viking Metal mit heroischen Vocals und einer majestetischen Atmosphäre erschliesst, wobei neben rasenden Black Metal Drums auch ein an IMMORTAL erinnernder Abschnitt mit Akustik-Gitarren herausragt. Der im Midtempo gehaltene Song „Luna Preste Varfuri“ startet mit heroischen Chören und einer sofort eingängigen Melodie, wobei im Chorus die Double-Bass Drums hervorstechen und erneut einen leichten Black Metal Einschlag offenbaren – das Highlight des Albums! „Strasnic Neamul Meu“ enthält einmal mehr Black Metal Vocals und schnelle, komplexe Riffs, klingt im Vergleich zu den anderen Songs allerdings eher gewöhnlich und austauschbar. Doch bereits der folgende Song „Tara De Dincolo De Varfuri De Brad“, eine schnelle und zugleich melancholische Metal-Hymne an das Land und die rumänischen Wälder, bewegt und entschädigt für den vorangegangenen Song vollständig. Das kurze, sehr atmosphärische Keyboard-Intro zu „Napraznica Goana“, das beim ersten Hören ein wenig an THE ANIMALS‘ „House Of The Rising Sun“ erinnert, erzeugt eine positive Stimmung und die darauffolgenden eindrucksvollen Gitarren und schnellen Drums enden in einem weiteren Instrumental, das ohne Kompromisse überzeugt. Mit „Vinterdoden“ folgt als siebter Track eine souverän im bandeigenen Stil vorgetragene Huldigung an die norwegischen HELHEIM und passt sich dem musikalischen Ablauf des Albums perfekt ein, ein mehr als gelungenes Cover. Der schliesslich letzte, knapp dreieinhalbminütige Song „Bucovina, Inima Mea“ geht über ein simples Outro weit hinaus und ist in sich selbst technisch und sehr heavy und die Essenz aller vorherigen Elemente, textlich als auch musikalisch der krönende Abschluss eines vielversprechenden Debüt-Albums, dass grosse Hoffnungen in die Band weckt und mit rumänischen Lyrics die Mystik des Landes und der Wälder Rumäniens aufleben lässt.

BUCOVINA haben mit ihrem Debüt ein überraschend professionelles und atmosphärisch dichtes Album geschaffen, wobei die Produktion zwar nicht vollends überzeugt, da der Bass oft kaum herauszuhören ist und die Drums sicherlich noch druckvoller sein können, aber auf jeden Fall eine Bereicherung des Genres darstellt.

10.06.2007
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